Kirsch-Streuselkuchen – Kirschchen pflücken auf dem Stockseehof

Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir in meiner Kindheit direkt aufs Erdbeer- und Himbeerfeld gefahren sind und unsere eigenen Beeren gepflückt haben. Für mich war das immer ein Event und die Besitzer der Felder hätten sicher gut daran getan, mich vorher und nachher zu wiegen, denn der Großteil der gepflückten Früchte landete grundsätzlich direkt von der Hand in den Mund.

Deshalb habe ich mich ganz besonders gefreut, als ich eine Einladung zur Kirschernte vom Stockseehof in Stocksee in meinem Briefkasten fand. Eigentlich wollte ich letztes Jahr schon dort hin, aber der Ausflug fiel kurzfristig ins Wasser. Doch dafür war es dieses Jahr besonders schön! Zusammen mit Clara von tastesheriff und Susanne von Hamburger Liebe durfte ich den Hof deshalb besuchen und ein bisschen hinter die Kulissen schauen.

Der Stockseehof ist ein Familienbetrieb mit langer Tradition und wir wurden herzlich begrüßt, als würden wir zur Familie gehören.

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Die (Sauer-)-Kirschernte in Norddeutschland hat erst letzte Woche begonnen und ist damit durch den kühlen Frühling ganze zwei Wochen später als normal gestartet. Die Bäume stehen dicht an dicht und sind voll behangen mit feinsten Sauerkirschen.
Übrigens: “Sauerkirschen” klingt so negativ! Deshalb: Die Bäume sind voll behangen mit feinsten Schattenmorellen.
Mit dem “Kirschexpress” (ein Traktor mit Anhänger zum Sitzen) geht es aufs Feld und von dort zurück zum Hof.

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Die Schattenmorellen sind schnell gepflückt und es landen auch nicht so viele im Bauch, dass man Bauchschmerzen kriegen könnte, eben weil sie zu den Sauerkirschen gehören. Das mindert den Spaß auf dem Feld allerdings kein bisschen. Ich liebe das. Suchen-Finden-Pflücken. Es ist fast, als wären es die eigenen Kirschen!
Und das Schönste ist: Hier wurde mitgedacht. Die Kirschen können direkt vor Ort mit einer verrückt aussehenden und wild ratternden Maschine entkernt werden.

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Ein weiteres Highlight für mich: Auch die Himbeersaison ist in vollem Gange. Deswegen mussten wir natürlich unbedingt auch auf ein Himbeerfeld!
Himbeeren sind neben Blaubeeren meine absoluten Lieblingsbeeren und hier passierte das Unvermeidbare: Ich bin mir sicher, dass ich in kürzester Zeit mehrere Kilo Himbeeren direkt vom Busch weggenascht habe! Bis der Bauch grummelt und sich ein seeliges Grinsen eingestellt hat! Ganz große Himbeerliebe!

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Nachdem genug Obst gepflückt war, ging es in die Backstube. Hier werden jeden Tag Unmengen an Kuchen gebacken (Zitat: “Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen!”) und für den Verkauf vorbereitet. Nach dem Originalrezept durften wir mit anpacken und sowohl den legendären Kirsch-Streuselkuchen, als auch eine Kirsch- und eine Himbeertorte nach Stocksee-Tradition für uns backen.
Der ganze Raum duftet herrlich nach frischem Brot, das auch von Grund auf selbst gebacken wird und ich durfte mit meinen Händen eine unanständig große Menge Streusel kneten. Kurz habe ich überlegt, mit der “Streuselwanne” durchzubrennen, aber ich befürchte, es wäre aufgefallen.

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Warum ich euch das alles erzähle? Ich habe euch natürlich ein Rezept mitgebracht! Den legendären Kirsch-Streuselkuchen könnt ihr nämlich ab jetzt auch zu Hause machen. Und falls ihr weiter südlich wohnt als ich: Das geht nicht nur mit frischen, sondern auch mit Schattenmorellen aus dem Glas!

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Kirsch-Streuselkuchen

Rezept für 1 Kuchen
(DAS Rezept vom Stockseehof)

Mürbeteig
200 g Mehl
1 TL Backpulver
80 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
80 g Butter

Füllung
1 Glas Sauerkirschen
2 EL Speisestärke

Streusel
100 g Zucker
80 g Butter
160 g Mehl
1 Päckchen Vanillezucker

Auf Wunsch
2 Handvoll Mandelsplitter
oder Zitronenabrieb

Alle Zutaten für den Teig zügig verkneten und in einer Springfrom drücken. Den Boden für ca. 20 Minuten bei 200°C goldgelb vorbacken.
Die Sauerkirschen abtropfen lassen und den Saft dabei auffangen. Den Saft der Kirschen aufkochen und die Speisestärke mit 5 EL Wasser anrühren. Den Kirschsaft mit der Stärkemischung binden. Anschließend die Kirschen einrühren und auf dem vorgebackenen Boden verteilen.

Die Zutaten für die Streusel verkneten. Auf Wunsch Zitronenabrieb oder Mandelsplitter hinzugeben. Die Kirschen mit der Streuselmischung deckend bestreuen und den Kuchen fertig backen, bis er goldgelb geworden ist.

Fertig!

Seid ihr schon mal zum Kirschfeld gefahren und habt selbst gepflückt? Für alle Nordlichter: Man munkelt, die Kirschernte hält noch ein ganz klein wenig an!

Guten Appetit,
Mia

[disclaim]1000 Dank an den Stockseehof für den schönen Tag! Es war fast wie ein bisschen Urlaub!
DIe Einladung war an keinerlei Bedingung geknüpft und auf meine Berichterstattung wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss genommen. [/disclaim]

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  1. Hach. Kirschen direkt vom Baum pflücken ist irgendwie auch so eine Kindheitserinnerung… hab ich schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht 🙂 Bei uns im Süden ist die Kirschenernte aber leider auch schon längst vorbei, sonst wäre ich nach Deinem Beitrag wahrscheinlich direkt auf den nächsten Baum geklettert! 😀

  2. Das klingt nach einem tollen Tag! Kirschen und Himbeeren essen, nyamm! Ich selbst war schon ewig nicht mehr Kirschen oder Himbeeren pflücken.. selbst das Erdbeerpflücken ging an mir vorbei. Aber ein wenig Zeit habe ich ja noch 😉 und nächstes Jahr kann man ja auch schon wieder pflücken 😀
    Auch toll dass ich mit in der Backstube sein konntet und ein tolles Rezept mitgebracht hast! Ich liebe Streuselkuchen und mit Kirsche.. ohhhh *-* das ist einfach zu gut!!
    Liebe Grüße und einen schönen Tag,
    Anastasia

  3. Wow, das sieht echt wieder toll aus 🙂
    Wir haben die Sauerkirschernte bei Oma im Garten schon hinter uns und dabei ist ein Kuchen und Schnaps entstanden, der momentan noch im Ansatzglas verweilt 😉

    Liebe Grüße
    Elsa

  4. Tolle Rezepte 🙂 Eines der Besten Dinge im Sommer sind die Früchte! Ich lieebe Kirschen und bin immer auf der Suche nach tollen, leckeren Rezepten! Schade, dass es bei uns keine Kirschplantagen gibt, dafür aber tolle Himbeer- und Erdbeerfelder 🙂 Liebe Grüße aus dem Meraner Land!

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