Sächsische Kirschpfanne mit Quark und Honig – So schmeckt sächsisch

Vor mir steht ein Teller mit einer – mir bis dato unbekannten – “sächsischen Kirschpfanne mit Quark und Honig”. Und der Anblick, der sich mir bietet, ist echt nicht so richtig schön. “Hab ich was falsch gemacht?”, frage ich mich. “Muss das so?”
Ich steche mit der Gabel hinein. Die Konsistenz: unerwartet. Sicherheitshalber hole ich noch mal das Kochbuch hervor – doch offensichtlich habe ich alles nach Anleitung befolgt. Das gehört so. Also nehme ich einen Bissen.
Und jetzt kommts: Es schmeckt wie der Himmel auf Erden. Ich putze das Stück auf meinem Teller weg und hole mir das nächste. Und fahre fort, bis die halbe Auflaufform geleert ist und ich kurz vom Platzen bin. “Seelenfutter können sie, die Sachsen”, denke ich in mich hinein und schmunzele ein bisschen. Denn ich hatte vorher ja sowas von überhaupt keine Ahnung.

Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass ich ein mir vollkommen fremde, sächsische Süßspeise auf den Tisch zaubere? Ganz einfach: In einem “lustigen” Moment habe ich zugesagt, an der Blogparade “So schmeckt sächsisch” teilzunehmen. “Lustig” muss ich in diesem Moment gewesen sein, weil Sachsen und ich gar nicht mal so viel gemeinsam haben. Genau genommen sogar gar nichts. Keine direkte Verwandschaft, keine bewussten Besuche. Sachsen liegt für mich “gefühlt” irgendwo bei Australien: Ich weiss, wo es liegt und ich weiss kleine Details, die wohl jeder kennt, aber ansonsten weiss ich eigentlich nicht viel, was damit zu tun hat. Und genau deshalb war ich neugierig, mich ein mal an einem unbekannten Süß zu versuchen. Und zu schauen: Was bietet Sachsen so, das ich bisher verpasst habe?

Ich sag euch was: Es ist eine ganze Menge. Allein der Gedanke an Dresdner Christstollen! Holundersuppe mit Zwieback! Sächsische Eierschecke! Es war nicht so einfach, ein Rezept auszusuchen. Und zwar nicht, weil die Auswahl klein war, sondern weil ich mich einfach nicht auf eins der vielen Leckerchen festlegen konnte.

Letztendlich ist es – wie ja schon erwähnt – die sächsische Kirschpfanne mit Quark und Honig geworden. Und das Rezept, das ich im Buch “Sächsische Küche” vom Fachbuchverlag Leipizig im Carl Hanser Verlag gefunden habe, habe ich euch natürlich auch mitgebracht.

Kirschpfanne mit Quark und Honig - www.kuechenchaotin.de

Sächsische Kirschpfanne mit Quark und Honig

Rezept für 1 mittelgroße Backform

300 g Sauerkirschen aus dem Glas
30 ml Milch
150 g Honig
1 Prise Salz
25 g Butter
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
1/2 Päckchen Vanillezucker
75 g Grieß
500 g Quark
2 Eier (M)
etwas Speisestärke

Kirschpfanne mit Quark und Honig - www.kuechenchaotin.de

Die Kirschen über einer Schüssel gut abtropfen lassen und die Flüssigkeit auffangen.

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Milch mit dem Honig, dem Salz, dem Zucker, der Butter, der Zitronenschale und dem Vanillezucker in einem kleinen Topf zum kochen bringen. Den Grieß einrieseln lassen und alles zusammen ca. 5 Minuten kochen lassen. Gelegentlich umrühren. Und am Ende den Topf vom Herd ziehen.

Den Quark mit den Eiern gut verrühren und mit einem Schneebesen unter die Grießmasse heben.

In eine Auflaufform erst eine Hälfte der Quark-Grieß-Masse geben. Die Kirschen darauf verteilen und mit der zweiten Hälfte der Masse bedecken.
Die Kirschpfanne für ca. 35 Minuten backen. Dann die Hitze auf 250°C erhöhen und so lang weiterbacken, bis die Oberfläche schön goldbraun ist.

Den aufgefangenen Kirschsaft mit etwas Speisestärke aufkochen und rühren, bis er zu einer Sauce eindickt. Die Kirschpfanne mit der Kirschsauce servieren.

Fertig!

Kirschpfanne mit Quark und Honig - www.kuechenchaotin.de

Übrigens: Wenn ihr nur halb so gierig seid, wie ich, dann lasst euch gesagt sein: Solang die Kirschpfanne noch heiss ist, ist sie noch nicht richtig fest. Das kommt erst, wenn man sie abkühlen lässt. Dann lässt sie sich auch besser in Stücke schneiden.

Guten Appetit,
Mia

P.S.: Weitere Rezepte der Blogparade findet ihr z.B. bei What Ina Loves und Highfoodality!

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  1. Liebe Mia, ich finde die Kirschpfanne sieht fabelhaft aus! Da ich in einer Woche nach Dresden ziehe, hoffe ich, dass die tollsten Verbindungen mit Sachsen bei mir erst noch entstehen. Vom Essen dort habe ich noch keine Ahnung…bis dahin verbinde ich damit vor allem das Elbsandsteingebirge (Klassenfahrt 9. Klasse) und die schöne Dresdner Altstadt. Das Büchlein wäre auf jeden Fall perfekt für mich und würde sicher viel genutzt 🙂 Liebe Grüße, Carina

  2. Hallo Mia,
    das ist einfach. Mit Sachsen verbinde ich eine unvergessliche Exkursion dorthin etwa ein halbes Jahr nach der Maueröffnung. Das war eine sehr eindringliche Erfahrung.
    Außerdem verbinde ich damit die “Sächsische Rhabarberschnitte” – ich musste sehr lachen, als ich bei las, dass die Sachsen Seelenfutter können! Die Sächsische Rhabarberschnitte ist unbeschreiblich gut, so richtig Seelenfutter eben, ein einzigartiges Ding und wirklich tolles Rezept. Hier der Link, falls du Lust auf noch mehr Sächsische Spezialitäten hast 😉 : http://ichmussbacken.com/2015/05/05/sachsische-rhabarberschnitte/
    Ich würde mich jedenfalls freuen, mehr über Sachsen zu erfahren und vielleicht die eine oder andere Erinnerung an Orte, die ich auf der Exkursion gesehen habe, aufzufrischen.
    Liebe Grüße, Eva

  3. Vera Schulze says:

    Hallo Mia, da läuft einem ja schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Sächsische Eierschecke kenne ich, aber diese Kirschpfanne ist fast noch besser.
    Um Ausflüge zu planen, wäre das Buch natürlich sehr toll.
    Liebe Grüße Vera

  4. Liebe Mia,
    als Halbsachse verbindet mich eine riesige Familie mit Sachsen. Auch im Bereich Essen habe ich einen heißen Draht dorthin. Meine sächsische Leibspeise ist eindeutig Freiberger Eierschecke. Nicht zu verwechseln mit ordinärer Eierschecke! Bei der Freiberger gibt es nur den Hefeteig und eine oberleckere Eiercreme mit Rosinen und Mandelsplittern obendrauf. Da wird man schon vom anschauen dick – aber so lecker. Gibt es aber leider nur in Freiberg zu kaufen. Oder eben selber machen. Mjam – ach ja Sachsen…

    LG

  5. Ich bin ein Sächsist 😉 also in Sachsen zur Welt gekommen und aufgewachsen (Zwickau). Ich wohne schon seit vielen Jahren in Augsburg, aber die Heimat trägt man ja immer im Herzen.
    Aber dieses tolle Rezept war mir noch neu. Und daher denke ich, dass ich in dem Buch noch so einiges mehr entdecken werde, was ich noch sehen sollte. Und das würde sich ja super verbinden, wenn ich meine liebe Mama besuche, um ihr von dem Rezept zu berichten.
    Sei lieb gegrüsst. Susa aus Augschburg

  6. Grüezi aus Liechtenstein,
    Leider (noch) nichts, ausser dass DIESE lecker anmutende Speise bald auf unsere Teller kommen wird!!
    Würde mich sehr über das Büchlein freuen! Liebe Herbstgrüsse,
    Rosemarie

  7. Noch gar nicht so lange her, da bin ich eine Woche quer durch Sachsen gekurvt. Eigentlich war es gar nicht so geplant und ich wollte nur kurz auf der Durchreise dies und das anschauen. Schnell merkte ich aber, dass da doch einiges mehr entdeckt werden will. Kurzerhand cancelte ich den Rest der Reise und war ausschließlich in Sachsen unterwegs. Ich war in Meißen, Freiberg, Zwickau… uvm. Aber als persönliche Highlights habe ich Pulsnitz und Görlitz auserkoren. Natürlich auch Dresden, aber das kannte ich schon – ist also nicht auf meiner Entdeckerliste einzuordnen 😉 Und als kulinarisches Highlight verbinde ich künftig die Mohnpile mit der Region 🙂

  8. Ooooh, ich kenne dieses Gericht als Kirschmichel und freue mich in diesem Moment riesig darüber, an den leckeren Kirschmichel meiner Oma erinnert worden zu sein.
    Mit Sachsen verbinde ich meine Studienzeit in Leipzig und viele tolle Menschen, die ich dort und in ganz Sachsen kennenlernen durfte. Bis auf die größten Städte habe ich von Sachsen jedoch nicht wirklich viel gesehen. Einige Anregungen durch das Buch wären fabelhaft!
    Liebe Grüße

  9. Holger Seidel says:

    Mit Sachsen verbinde ich meine Heimat, meinen Wohnort, einen speziellen Dialekt und leckeres Essen!

  10. Liebe Mia,
    Sachsen ist meine Heimat-hier bin ich geboren, aufgewachsen und habe meine Liebe zu Sächsischem Wurstgulasch entwickelt. Ich verbringe den Feierabend häufig mit der Zubereitung von allerlei Geschmacksnervkonfetti und wurde schon das ein oder andere Mal durch deinen Blog inspiriert-zur Freude der Heinzelmännchen, die meine Kleider enger nähen. Liebste Grüße

  11. Mit Sachsen verbinde ich wundervolle Landschaften, in die sich malerisch Märchenschlösser einbetten und ich verbinde mit Sachsen, dass ich hier in Dresden zum ersten Mal meinen Schatz kennengelernt habe, obwohl wir beide aus jeweils anderen Bundesländern kommen. Sachsen verbinde ich mit der Liebe, mit herzlichen Menschen.

  12. meine liebste lena!

  13. Liebe Mia,
    ich verbinde mit Sachsen so vieles und weiß gar nicht wo ich anfangen soll, da fallen mir der Blick von der Aussichtsplattform des City-Hochhauses runter auf Leipzig, die klitzekleine Emmauskirche in Borna und der Dresdner Striezelmarkt ein. Aber vor allem sind es die kulinarischen Kleinigkeiten, die mich in Sachsen wie zuhause füllen ließen. Die Quarkkäulchen wie in Studienzeit in der Rauchercafeteria, die Eierschecke nach dem Rezept meiner Schwiegermutter, der Dresdner Christstollen als eine unerschütterliche Konstante im Weihnachtsmenü. Klingt pathetisch? hm. Ich backe mir in Hessen meine Reformationsbrötchen selbst, aber kaufe mir jedesmal einen Mohnzopf auf dem Leipziger Hauptbahnhof als Wegzerrung. Und für die Kollegen bringe ich immer Leipziger Lerchen mit.
    Die Kirschpfanne haben wir noch nicht gemacht, das wird aber bestimmt nicht lange so bleiben…
    Liebe Grüße
    Natalia

  14. hasischnitte says:

    Was ich mit Sachsen verbinde?
    Hm, da geht’s mir wie Dir.
    Erstmal recht wenig.
    Aber wenn ich hier von der sächsischen Kirschpfanne lese, dann denke ich:
    Die Sachsen haben einen lustigen Dialekt.
    Ich weiß manchmal gar nicht, was sie meinen.
    Und versteh’ sie nicht.
    Aber beim Essen, da sprechen wir die gleiche Sprache.
    Die versteh’ ich.
    :-))

  15. Für mich ist Sachsen ein kleines Stück Heimat, da ich dort den Großteil meiner Kindheit verbracht habe. Außerdem verbinde ich damit die Freiberger Eierschecke (viel besser als die Dresdner 😉 ), einige meiner Freunde und natürlich den Dialekt.
    Da meine Mama noch dort wohnt, wäre das Buch natürlich ein perfektes Geschenk für sie 🙂

  16. Mit Sachsen verbinde ich die Sommer-Ferienzeit meiner Kindertage, wunderbare Freunde und Quarkkeulchen. Dein Rezept probiere ich mal aus, das kannte ich noch gar nicht. Liebe Grüße, Jule vom Crafty Neighbours Club

  17. Ein Schulkamarad ging kurz nach der Wende vom Allgäu nach Dresden zum Studieren. Das war sehr ungewöhnlich, denn damals wurde üblicherweise von Ost nach West “gegangen”. Später hat er viel von offenen und freundlichen Menschen erzählt …

  18. Kirschpfanne mit Quark und Honig klingt super! Das probier ich in der nächsten Kirschsaison. Mit Sachsen verbinde ich einen wundervolle Urlaubswoche in Dresden und den Wunsch auch mal die Sächsische Schweiz zu erkunden.

  19. Hhhhmmm das sieht nach Novemberregenwetter und Kakao auf der Couch aus, will ich 😉

    Mit Sachsen verbinde ich momentan noch gar nichts, der Herzensmann und ich planen aber für nächsten Sommer eine Ostdeutschlandtour, das könnten wir so einen “Reiseführer” absolut gut gebrauchen, haben ja gar keine Ahnung…

    Liebste Grüße
    Janna

  20. Ich verbinde mit Sachsen, dass ich für ein Jahr hier leben werde, bzw. seit September schon lebe.
    Die Sprache, die Zeitangaben und auch das Essen (vor allem die Bezeichnungen dazu) sind für mich als Norddeutsche sehr gewöhnungsbedürftig.
    Dreiviertel acht ist für mich viertel vor neun, aber eigentlich ist viertel vor acht gemeint (warum nur?!)
    Man sagt nicht “um 2 ” sondern einfach nur “um”.
    Manche Wörter sind völlig neu für mich (ich schreibe sie jetzt mal nicht hier hin, ich schreibe sie bestimmt falsch) und was bei uns Berliner heißt, sind hier Pfannkuchen. Pfannkuchen heißen hier wiederum Eierkuchen und bisher bin ich mir nicht sicher, ob es hier Semmel gibt oder irgendwas, was nur anders heißt.
    Da ich ja nun ein Jahr hier sein werde, wäre das Buch sicher sehr praktisch, damit ich auch nichts verpasse.
    Vielleicht hab ich ja ein wenig Glück?

    Unabhängig davon: ich muss die Kirschpfanne mal ausprobieren! Sie sieht so aus, als ob sie sehr gut als Nachtisch geeignet wäre.
    Liebe Grüße, Sin

  21. Meine Freundin kommt aus Sachsen :* und sonst gefällt mir dieser schöne Fleck auf der Erde auch ganz gut. Liebe Grüße aus Fachingen, Marco

  22. Hallo Mia,
    ich verfolge jetzt schon länger deinen Blog und finde deine Rezepte immer superlecker! Jetzt habe ich zum ersten Mal eines ausprobiert. Der Auflauf ist gerade im Ofen 🙂 Mir ist aber aufgefallen, dass du für die Grießcreme nur 30 ml Milch angegeben hast. Ich habe 300 ml genommen und es wurde schön cremig. Kann es sein, dass dir da eine Null verloren gegangen ist? 😉
    So wie es jetzt schon duftet, überlebt der Auflauf das Wochenende auf keinen Fall 😀
    Liebe Grüße, Pia

    1. Also eigentlich sind es tatsächlich 150 ml Honig, die mit einem Schuss (30ml) Milch aufgekocht werden und dort kommt der Grieß hinein. So ist es im Originalrezept und so habe ich es auch gemacht… 😀 Da ist bei dir wohl irgendwas schief gelaufen.. Aber ich bin mir sicher (und hoffe!), es schmeckt trotzdem 🙂

      1. Ich hab als gerätselt: Krieg ich das noch gerührt, mit nur so wenig Milch? Ich hab allerdings auch weniger Honig genommen, weil ich nicht mehr so viel hatte. Es war auf jedenfall sehr lecker und auch nicht zu flüssig!
        Danke, dass du dir die Zeit genommen hast zu antworten 🙂

  23. hallihallo,
    beste grüße aus dresden! mich verbindet meine wohn-, heimats-und geburtsstadt mit sachsen. ich habe auch mal ein paar jahre in dem anderen sachsen (niedersachsen) in göttingen gewohnt. dort gab es keinen “richtigen” kuchen beim bäcker oder man musste eine weile suchen. da musste ich sie halt selbermachen, die süßen sachen oder omarezepte…
    diese kirschpfanne wird mir schmecken, das wußt ich schon beim lesen und sehen… ich werd sie morgen machen (eben geschaut, es ist noch quark da :-). sehr schöne bilder machst du übrigens. und die rote-bete-rezepte sind super, heute hab ich die im ofen gebackenen probiert. traumhaft. und ich wäre wirklich supergespannt, welche 111 orte man unbedingt sehen muss. am ende kenn ich weniger oder als zugezogene zeitgenossen, muss ich gestehen…beste grüße. uta

  24. Schnell noch in den Lostopf hüpfen…;)
    Mit Sachsen verbinde ich meine Heimat,Christstollen und den Striezelmarkt in Dresden, auf dessen Besuch ich mich immer wieder freue.
    Liebe Grüße

  25. Hey Mia,
    ich bin beim Stöbern auf deinen Blog und dieses Rezept aufmerksam geworden. Ich komme aus Sachsen, bin hier aufgewachsen, doch ich kenne diese Süßspeise gar nicht. Es ist wahrscheinlich eine regionalgeprägte Süßspeise, die vielleicht im Raum der Sächsischen Schweiz weniger bekannt ist ;-). Ich werde mich aber bestimmt einmal daran versuchen.
    Viele Grüße aus Dresden (wo ich arbeite), bzw. Bielatal (wo ich wohne) 😉
    Claudi

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