Das ultimative Küchenchaos und ein Zitronenrisotto

Heute ist Weltfrauentag. Zu diesem feierlichen Anlass, möchte ich euch von dem schlimmsten Küchenchaos und einem meiner schlimmsten Albträume berichten, der letztes Wochenende für mich wahr geworden ist. Ihr dürft gerne lachen, inzwischen kann ich das nämlich auch selbst 😉

Stell dir bitte folgendes Szenario vor:
Du kommst von der Arbeit nach Haus, viel früher als normal und freust dich riesig über diese Tatsache. Doch beim Betreten der Wohnung fällt dir sofort etwas auf, irgendwas ist anders. Vielleicht ist es der seifige Geruch, wahrscheinlicher ist es aber die Tatsache, dass deine Wohnung quasi unter Wasser steht. Ein kurzer Anflug von Panik. Du hattest die Waschmaschine angestellt, bevor du das Haus verlassen hast!
Nun denn. Nachdem du dich ein wenig beruhigt hast und die Quelle – die Waschmaschine – ganz sicher ausgemacht hast, fängst du an, den Boden zu Wischen. Mit dicken Handtüchern, denn die saugen schneller und mehr auf.
Nach einer kurzen telefonischen Beratung mit deinem Freund, findest du dank Dr. Google heraus, dass deine Waschmaschine vielleicht einfach nur ein verstopftes Flusensieb hat. Unter allerhöchster Kraftanstrengung drehst du besagtes Flusensieb heraus und dir kommt ein Schwall Wasser entgegen, der dich von Brust bis Füße in herrlich dreckige Seifenlauge tränkt. Kurz verfluchst du deine Mutter, die dich mit dem Geschick eines Elefanten gesegnet hat, doch da ist auch schon alles Wasser aus der Maschine raus.
Mutig greifst du durch das Flusensieb-Loch in das Innere deiner Waschmaschine. Da ist tatsächlich was! Du rüttelst und zerrst, und plötzlich löst es sich. Und während du auf Augenhöhe mit dem Loch bist, schießt schon die nächste Wasserfontäne los. Mitten in dein Gesicht. Du verfluchst dich, weil du irgendwie ein Pechvogel bist und machst dich sofort ans Aufwischen. Das dauert dieses Mal fast eine Stunde und dir tun vom Wringen bereits die Arme weh. Nun denn! Die Waschmaschine pumpt das Wasser, das noch in ihr ist ab und alles scheint zu funktionieren.
Für einen kurzen Moment fühlst du dich wie Superwoman. Du hast das ganz allein geschafft!

Stolz auf deine Tat und voller Übermut befüllst du sofort die nächste Maschine mit Wäsche und stellst sie an. Während du am PC sitzt und nebenbei einen Teig fürs Abendbrot ansetzt, hörst du ein entsetzliches Geräusch aus der Küche. KNNNNRRRRZZZZZKKCCCCHHHHH!!!
Du stürmst hinein und unter deiner Waschmaschine kommt unglaublich viel Wasser heraus. Die Waschmaschine muss aus! Doch es läuft weiter. Du ziehst den Stecker. Doch es läuft weiter! Du willst das Wasser abdrehen, doch du bist zu schwach. Du zerrst mit aller Gewalt an dem Hebel, doch er rührt sich nicht. Dann hast du plötzlich den Knauf in der Hand. Du rennst zum Badezimmer und willst den Haupthahn zudrehen, doch auch der ist ziemlich fest. Dann, ganz langsam, kannst du ihn doch umlegen. Inzwischen steht nicht nur deine Küche – wieder – unter Wasser, sondern auch dein Flur, dein Bad und das halbe Wohnzimmer. Müde machst du dich ans Aufwischen. Deine Arme tun so entsetzlich weh, dass du lieber sterben würdest, als weiterzumachen.
Du verfluchst kurz deine Ur-Oma, die dir diese Waschmaschine geschenkt hat, findest es dann aber moralisch verwerflich, andauernd Verwandte zu verfluchen und nimmst es zurück.  Dafür kriegst du einen Tobsuchtsanfall und hängst halb heulend, halb lachend auf dem Küchenfußboden.
Nach zwei Stunden ist der ganze Rotz fast komplett aufgewischt und als du dich aufrecht hinstellen willst, zieht etwas in deinem Rücken und du kannst dich nicht mehr bewegen. Hexenschuss mit 22. Toller Abend!

Was du jetzt brauchst? Schnaps und vielleicht etwas Risotto! Denn schon die alten Mailänder wusste, dass Risotto gegen jede Art von Kummer hilft!

Das folgende Rezept habe ich von Arne von “The Vegetarian Diaries”. Ich habe es schon zweimal nachgekocht und lediglich ein bisschen an den Zutaten geschraubt.

Zitronenrisotto

Zutaten (für 2 große Portionen)

200g Risottoreis (z.B. Arborio)
2EL Butter
1 Zwiebel
600ml Gemüsebrühe
1 Bio-Zitrone
2EL Crème fraîche
Salz
Pfeffer
1 Bund frischer Schnittlauch

 

Die Zwiebel schälen und würfeln. Die Zitronenschale abreiben und danach die Zitrone auspressen. In der Butter die Zwiebel in einer Pfanne anbraten. Dann den Risottoreis dazugeben und kurz mit anrösten. Danach mit den Zitronensaft ablöschen und ein wenig Brühe dazugeben. Nun immer eine Kelle Brühe dazuschütten, sobald die Flüssigkeit aufgebraucht ist und ununterbrochen rühren.Das Risotto ist fertig, wenn der Reis innen ganz leicht “al dente” aber außen schön “schlotzig” ist. Dann erst die Zitronenschale, gehackten Schnittlauch und den Creme Fraiche unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren.
Fertig!
Verzeiht, dass das Bild ein bisschen lieblos ist. Ich wollte nur noch essen und ins Bett!Und nun sollt ihr auch berichten! Ist euch sowas schon mal passiert? Brände, Überflutungen, Stromschläge. Ich will alles wissen!Guten Appetit,
Mia

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  1. oh mein Gott und ich glaube immer, dass nur mir solche dinge passieren! DU ARME!!!!
    ich bin heute zum ersten Mal bei Dir im Blog (danke Jeanny! 😉
    Toll hier, und ich hoffe, Du hast in Zukunft mehr Glück mit Waschmaschinen, Du Arme, bring die Wäsche doch kurz vorbei, ich mach Dir das, bei den Bergen hier fällt das nicht mehr auf!
    Wenn Du mir dafür dieses leckere Risotto machst, hat mein Mann sich nämlich zum Wochenende gewünscht 😉
    War ein Scherz, ich koch es auch für mein Leben gerne, ich liebe Risotto, in rauen Mengen, mit Pilzen, Meeresfrüchten, Radiccio, Zitrone… einfach in allen Varianten!

    Meine Überschwemmungsgeschichte liegt schon ein paar Jahre zurück, da ist die Agentur in der ich gerade gearbeitet habe voll gelaufen, es war der Horror. Rechner auf dem Boden, Geschäftsausstattungen lagerten auf dem Boden, Archiv-CD´s,… wir hatten sage und schreibe 15 Minuten um alles zu retten. Hat bei Weitem natürlich nicht gereicht! Es war schrecklich! V.a. die Tatsache, dass die hälfte der noch anwesenden Belegschaft unfähig war klar zu denken und es sich Szenen abspielten, wo Leute mit Tassen versuchten Wasser in Eimer zu schöpfen…. Muss ich mehr berichten?

    Ich hoffe, bei Dir ist es wieder einigermaßen trocken!!!

    Freu mich schon auf mehr spannende Geschichten von Dir!
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Danke für deinen lieben Kommentar!
      Ich hab noch am gleichen Abend alles so trocken gewischt wie möglich und danach die Heizungen überall ordentlich aufgedreht, damit der Rest verdunstet. Hat anscheinend ganz gut geklappt!
      Gottseidank habe ich ein Waschcenter direkt um die Ecke, bei dem ich dann alles am Montag durchwaschen und -trocknen konnte!
      Deine Geschichte ist ja auch so eine, die man in dem Moment wahrscheinlich gar nicht so lustig fand, aber im Nachhinein liest sie sich doch ein bisschen amnüsant 😉
      Risotto ist aber auch einfach superlecker! Ich liebe das. Vor allem, wenn man über etwas grübelt, dann ist es gut, wenn man was kochen kann, was einen definitiv ablenkt und nicht aus den Augen gelassen werden darf.
      Ich mag auch alle Variationen! Meine Favoriten sind allerdings dieses hier, Risotto mit Spinat und Ricotta und Risotto mit Spargel – da könnt ich mich reinlegen!
      Ich wünsch dir einfach schon mal ein schönes Wochenende!
      Liebe Grüße,
      Mia

  2. Habe mich wirklich königlich über diesen deinen Zwischenfall amüsiert, obwohl dir in der Situation sicher nicht zum Schmunzeln zumute war. Aber wie sagt man immer so schön: des einen Freud, des anderen Leid! 🙂

    Ich selbst blieb von derlei Elementarkatastrophen bislang glücklicherweise verschont. Als Vater zweier Kinder weiß ich allerdings wie brisant z.B. alltägliche Dinge wie Penatencreme oder Spaghettisoße sein können, wenn man sie mit Kleinkindern kombiniert…

    1. Hihi. Kinderchaos ist immernoch das beste. Kein erwachsener Mensch könnte mit einfachen, teils willkürlichen Gegenständen so ein herrliches Chaos anrichten, wie ein Kind. Allein mit Penatencreme kann ich mir die lustigsten (in dem Moment natürlich total unlustigen) Szenarien vorstellen. Da kommt direkt das Kind in mir hoch 😀

      Danke für deinen Kommentar! Ich sitz jetzt grinsend hier und mal mir Kinderchaos aus 😉

      Liebe Grüße,
      Mia

  3. Oh Gott, du Arme!! Und futsch war der schöne lange freie Abend.
    Mein größtes Küchenchaos: Ich hatte den Herd an, und wollte ganz ganz kurz in den Keller nach der Wäsche schauen. Im Flur binde ich mir grad die Schuhe zu, will wirklich nur 2 Minuten runter, wirklich, in 2 Minuten passiert ja nichts, da höre ich aus der Küche einen Riesen-Knall. Mein Ikea-Wok, in dem ich ein klitzekleines bisschen Öl mit Zwiebeln auf wohlgemerkt kleiner Flamme hatte, steht in Brand. Eine Flamme bis zur Dunstabzugshaube, 1 Meter hoch. Die ganze Küche direkt voll Rauch. Ich am Überlegen: Ok. Kein Wasser. KEIN Wasser drauf. Wok vom Herd. Am ausgestreckten Arm eine 1-Meter-Flamme. Ich panisch, das Fenster ist vor lauter Rauch schon nicht mehr in Sicht, Luft anhalten. Zum Glück ist die Flamme dann ganz ganz langsam ausgegangen, und bevor mir die Puste ausgeht erreiche ich das Fenster. Meine ganze Wohnung verpestet, da ich die Küchentür und die Wohnzimmertür aus ästhetischen Gründen abmontiert habe. Der Mist-Wok liegt seitdem auf der Müllhalde. Und ich geh nie nie wieder nur mal schnell in den Keller. 🙂

    1. OH GOTT! Ich kann nur immer wieder betonen: Feuer ist meine größte Angst. Ich hab auch schon ausversehen mehrfach in meiner Wohnung gekokelt, weil ich ab und an vergesse, den Backofen oder eine Herdplatte auszumachen (husthusthust) und muss deswegen fast schon zwanghaft andauernd den Herd kontrollieren. So wie bei dir… das würde mich den Rest meines Lebens verstören 😉
      Und von nun an werd ich wohl auch nicht mehr “nur mal kurz raus”. Deine Schuld! 😉
      Gottseidank hab ich keinen Ikea-Wok!
      Meine Nachbarn sind sehr wachsam und hätten sofort die Feuerwehr gerufen. Das weiss ich sogar ganz genau. Aber das ist eine andere Geschichte.
      Glück gehabt! Puh!
      Liebe Grüße,
      Mia

  4. Ich sage nur: Fehlende Ablagefläche und große Vergesslichkeit… Ich horchte erst auf, als es aus der Küche so merkwürdig knackte…
    Im Flur empfingen mich dicke weiße Schwaden, es stank wie Hölle… und als ich die Ursache (= Mikrowellenhaube auf der noch warmen Herdplatte… ups!) beseitigt hatte – das Handtuch fest vor Mund und Nase gepresst – habe ich das Fenster aufgerissen, gehofft, das niemand die Feuerwehr ruft – und einen laaaangen Spaziergang gemacht…
    Dabei hatte ich eigentlich nur Pudding kochen wollen…

    1. Halt, falsch! Es war eigentlich so, dass der Pudding noch gar nicht fertig war, sondern ich mich an dem damals noch neuen und unbekannten Herd für den falschen Schalter entschieden habe… auf dessen Endpunkt eben dummerweise besagtes Plastikteil gelegen hat…

      Man gut (…?!), dass ich hier inzwischen mit Gas koche…

      1. Hihihi. Ich hatte das Selbe mal mit einer Küchenrolle auf der falschen Herdplatte. Wär es nicht so gefährlich gewesen, hätte ich wahrscheinlich ein Bild gemacht, wie sie von UNTEN in Flammen stand.
        Außerdem weiss ich aus Erfahrung, wie schwer Plastik aus Herdplatten zu entfernen ist… ARGH!
        Gottseidank haben wir jetzt überall gut funktionierende Rauchmelder, die mir schon mehrfach das Essen (wenn nicht sogar das Leben) gerettet haben. Und die Nachbarn sind Kummer mit mir schon gewohnt 😉
        Aber wo du’s grad sagst… Pudding! Mmmmmh! Ich will Pudding! 😀
        Liebe Grüße,
        Mia

        1. Ich koch’ Dir glatt einen… wenn Du mir verrätst, wo sich bei handelsüblichen Waschmaschinen das Flusensieb versteckt…

          1. Das kann ich dir sogar ganz genau sagen 😉 Irgendwo ganz unten an der Frontseite deiner Waschmaschine dürfte eine Klappe sein. Dahinter verbirgt sich der fiese Fluesensieb-Aufschraubmechanismus, den man erst nicht auf und nachher nicht mehr vernünftig zubekommen! Feste gegen den Uhrzeigersinn drehen und entweder du hälst das Sieb schon in deinen Händen oder es ist direkt hinter der Öffnung 🙂

  5. the vegetarian diaries says:

    sieht fantastisch und sehr gut gelungen aus 😉
    muss ich auch ganz dringend mal wieder kochen!

    lg
    the vegetarian diaries

    1. Schön, dass es dir gefällt! Bei dem Rezept konnte ja aber auch kaum was schiefgehen 🙂

  6. Oh. Da hast du aber ein ganzschönes Unglckt gehabt. Das Risotto sieht sehr gut aus!

    Viele Grüße, Cédric

  7. Au weia! Das hört sich ja fiiiiies an! – aber dafür klingt das Risotto umso besser. 😉

    Liebe Grüße,
    Sarah Maria

    1. Manchmal ist Essen so entschädigend! In dem Fall war sowas leckeres auf jeden Fall sehr tröstlich 😉

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