Kuba – meine Tipps für eine schöne Reise

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Du willst individuell durch Kuba reisen? Herzlichen Glückwunsch! Dir steht eine spannende Reise in ein ziemlich verrücktes Land bevor. Wo sonst auf der Welt kann man durch Straßen laufen, in denen keine Werbung hängt und auf denen fast ausschließlich Oldtimer gemütlich hin und her fahren?
Kuba ist ein Land der Gegensätze. Du wirst hier viele schöne Dinge, aber auch bittere Armut sehen. Du wirst vielleicht an der einen oder anderen Stelle einen kleinen Kulturschock kriegen, z.B. wenn selbst in den schicksten Restaurants das fließend Wasser ausgefallen ist oder du dich nur noch schemenhaft daran erinnern kannst, wie eine Klobrille aussieht. Aber das wird spätestens an einem der wunderschönen weißen Strände mit tieftürkisem Wasser wieder gut gemacht. Du wirst in einem farbenfrohen, unheimlich vielseitigen Land wunderbaren, hilfsbereiten und freundlichen Menschen begegnen und dein Horizont wird sich fast schon automatisch erweitern. Du wirst die besten Kokosnüsse und Bananen deines Lebens essen und dafür hin und wieder auch mal etwas, das dir die Fußnägel hochrollen lässt. Und wenn du willst, wirst du jeden Tag einen ausgezeichneten Mojito trinken. Du wirst viel Schlange stehen, aber schnell auch feststellen, dass in Kuba die Uhren einfach ein bisschen anders ticken. Und manchmal wirst du vielleicht Zwiegespalten sein, wie du diese Reise einordnen sollst, aber ich garantiere dir: es wird unvergesslich und du wirst eine Menge Geschichten aus Kuba mitbringen.

Kuba ist ein wunderschönes Land, dass es einem – oder zumindest mir – an manchen Tagen ein bisschen schwierig macht, es lieb zu haben. Aber es ist auch ein sehr sicheres Land, in dem man selbst Abends im Dunkeln keine Angst haben muss. Rückblickend würde ich die Reise immer wieder machen. Wenn sich von dem Bild á la “Alles ist immer bunt, alle sind immer fröhlich, überall tanzen Menschen auf der Straße, einfach, weil sie so lebensfroh sind, die Lebensverhältnisse sind fast wie in Deutschland und immer und überall ist Kuba einfach nur ein großes Paradies” löst, den richtigen Reiseführer einpackt (ich empfehle ausdrücklich den von Stefan Loose*, statt den von Lonely Planet) und man ein paar Tipps beachtet, steht einer tollen Reise nichts im Wege. Hier sind meine:

Anreise nach Kuba | Sprache in Kuba | Geld in Kuba
authentische Unterkünfte in Kuba findeninnerhalb des Landes reisen
Essen in Kuba | Trinken in Kuba | Einkaufen in Kuba | Internet in Kuba
Kosten für die Reise nach Kuba

Die Anreise

Wir haben im August des Vorjahres über Skyscanner nach günstigen Flügen nach Kuba gesucht. Dabei waren wir im zeitlichen Rahmen (Wann soll es losgehen? Wann wollen wir wieder zu Hause sein? Wie lange soll die Reise genau gehen?), sowie den Abflugflughafen sehr flexibel und konnten so nach den günstigsten Flügen suchen. Für uns ging es von Stuttgart über Paris nach Havanna.

Vor der Reise solltet ihr euch neben eurem Reisepass und den Flugtickets eine Touristenkarte für Cuba (Visum, auch online erhältlich) und eine ins Spanische übersetzte Bescheinigung eurer Auslandskrankenversicherung (ich habe eine bei der Barmenia und bin damit sehr glücklich) besorgen. Außerdem solltet ihr die Buchungsbestätigung eurer ersten Unterkunft dabei haben.

Pro Tipp: Packt keine Wertsachen in euer aufgegebenes Gepäck und verstaut in eurem Handgepäck eine Ausstattung, mit der ihr im Zweifelsfall ein paar Tage über die Runden kommt. Durch eine sehr kurze Umstiegszeit in Paris ging unser Gepäck leider für ein paar Tage verloren, was gar nicht so selten ist. Den Schalter, an dem man sein Gepäck als vermisst melden kann, findet man deshalb aufgrund der langen Schlange ohne Probleme. Am Schalter tippt man auf Koffer-Arten und Farben und gibt an, wie lange man in welcher Unterkunft verbleiben wird. Außerdem bekommt man Telefonnummern mit, bei denen man sich melden kann, wenn das Gepäck am nächsten Tag nicht geliefert wird (bei denen übrigens von knapp 50 Anrufen niemals jemand abgenommen hat). Es ist von Vorteil, wenn man entweder ein Hotel oder ein Casa Particular gebucht hat, in der tagsüber jemand anzutreffen ist und euer Gepäck annehmen kann!

Geld wechseln könnt ihr an der CADECA direkt am Flughafen. Weiteres zu Geld gibt es aber auch weiter unten!

Wenn euer Hotel oder eure Privatunterkunft einen Fahrservice vom Flughafen zur Unterkunft anbietet, nehmt diese Möglichkeit auf jeden Fall an. Der Preis für die Fahrten vom Flughafen mit dem Taxi sollte maximal 30 CUC kosten.

Die Sprache

Wenn ihr wirklich individuell und unabhängig durch Kuba reisen wollt, kommt ihr um ein paar Spanischkenntnisse leider nicht herum. Oft wird berichtet, dass viele Kubaner englisch oder gar deutsch sprechen würden, aber unsere Erfahrung war absolut gegenteilig. Selbst am Flughafen, in größeren Restaurants oder an öffentlichen Plätzen gab es oft niemanden (!) der englisch sprach. Manchmal kommt man mit englisch durchaus weiter, aber viele Kubaner sprechen aber (vor allem in ländlicheren Gegenden) tatsächlich nichts außer “kubanisch spanisch” was ungefähr so normales Spanisch ist, wie schwäbisch normales Deutsch ist. Mit Händen und Füßen kommt man weit, aber an vielerlei Stellen ist es einfach nur unfassbar frustrierend.

Ich selbst hatte bruchstückhafte Spanischkenntnisse, als wir angekommen sind und habe aus Frust 2 1/2 Wochen jeden Abend Vokabeln und Grammatik gepaukt, sodass ich mich am Ende zwar nicht grammatikalisch korrekt, aber doch beinahe fliessend mit einfachen Wörtern verständigen konnte. Sehr geholfen hat mir dabei zum einen ein kleiner Spanischkurs in Eigenregie über Babbel vor der Reise und vor Ort und vor allem Kauderwelsch – Spanisch für Cuba*, das ich wirklich jedem ans Herz legen würde.

Wenn wir bei Familien gewohnt haben, die englisch gesprochen haben, habe ich mir außerdem gerne Phrasen von ihnen, die wir alltäglich gebraucht haben übersetzen lassen und in meinem Handy abgespeichert. Auch in Spezialfällen (z.B. “Wir müssen Geld mit der Kreditkarte abheben, aber wir haben keine PIN!”) war das immer eine gute Lösung. Hier habe ich dann oft nicht mal versucht, die Worte richtig auszusprechen, sondern einfach mein Zettelchen mit dem Satz hingehalten und alles war geklärt. Die Kubaner sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit!

Die Sache mit dem Geld

Gleich vorab: Du brauchst keine Dollar. Wirklich nicht!

In Kuba braucht man für fast alles Bargeld – das man mit Kreditkarte zahlen kann, ist sehr, sehr selten.

Es gibt es zwei Währungen: CUC für Ausländer/Touristen und CUP für die Einheimischen. Der Umrechnungskurs CUC:CUP ist dabei ca. 1:26, CUP sind also erheblich (!) weniger wert, als CUC. Deshalb ist es wichtig, immer drauf zu achten, dass man nicht aus Versehen oder aus Absicht Wechselgeld in der falschen Währung zurückbekommt! Als Anhaltspunkt: Auf CUC sind immer Sehenswürdigkeiten und Gebäude zu sehen, auf CUP immer die Gesichter von wichtigen Persönlichkeiten.

Geld wechseln kann man an den CADECAs direkt am Flughafen oder in größeren Städten. Der Wechselkurs solte überall gleich sein. Wir haben nur Bargeld für die ersten 2-3 Tage mitgenommen und von da an immer wieder mit der Kreditkarte Geld für die nächsten Tage an den weit verbreiteten Bankautomaten abgehoben, um nicht zu viel Bares mit uns herumzuschleppen. In größeren Städten ist das überhaupt kein Problem, in kleineren gibt es allerdings seltener Automaten. Hierbei sollte man außerdem im Vorfeld darauf achten, dass man mit seiner Kreditkarte überhaupt in Kuba Geld abheben kann und das es im besten Fall kostenlos ist. Ich nutze seit Jahren die 1plus Visa Card der Santander Consumer Bank*, die ich sehr empfehlen kann, denn damit kann ich weltweit ohne Jahresgebühr kostenlos Geld abheben. Sowohl geeignete VISA-, als auch Mastercard-Karten kann man in Kuba nutzen, nur die AMEX kann man getrost direkt zu Hause lassen. Für das Abheben per Karte benötigt man eine PIN.

In manchen Fällen, kann in Casa Particulares auch vom Gastgeber gewechselt werden bzw, als uns ein mal am Wochenende das Geld ausgegangen ist, hat unser Gastgeber uns sogar in Euro zahlen lassen (Wechselkurs CUC:EUR = 1:1). Das ist aber eher die Ausnahme und man sollte sich nicht darauf verlassen!

An manchen Orten/manche Waren kann man tatsächlich nur mit CUP bezahlen. Als Tourist bekommt man offiziell keine CUP, aber man munkelt, mit Spanischkenntnissen und etwas Charme kann man da wohl was machen!

Authentische Unterkünfte

Wenn ihr mich fragt, ist eine Reise durch Kuba am schönsten, wenn man in Casa Particulares, also Privatunterkünften übernachtet. Diese sind durch eine Art blauen Anker an der Tür markiert. Wir haben durchgehend in Gastfamilien gewohnt und nur eine Nacht in einem Hotel verbracht. Casa Particulares kann man inzwischen problemlos vorab aus Deutschland über AirBnB buchen. Wer sich nicht von vorneherein zu sehr über den Ablauf seiner Reise festlegen möchte, sollte dabei folgendes wissen: in Kuba selbst funktionierte die Buchung über AirBnB über das WLAN nicht, weshalb ich einen kleinen Umweg machen musste: Ich habe die Unterkünfte über das WLAN herausgesucht und dann über das mobile Netz nur die Buchung abgeschlossen. Das ist umständlich und – je nach Mobilfunkanbieter auch teuer – aber war für uns eine gute Lösung. Wir haben die ersten zwei Unterkünfte gebucht und uns dann “treiben lassen”.

Weitere Möglichkeiten, sich eine Privatunterkunft zu suchen sind entweder, nach dem Zeichen für Casa Particulares Ausschau zu halten, an die Tür zu klopfen und zu fragen, ob noch ein Zimmer frei ist, man das es sehen darf und wie viel es kosten soll oder sich von Casa Particular zu Casa Particular weiterempfehlen zu lassen. Die meisten Kubaner, die Unterkünfte anbieten, kennen auch in der nächsten Stadt einen Gastgeber auf ähnlichem Niveau. Als letzte Option kann man sich von einem “Schlepper” ansprechen lassen und zu einer Unterkunft bringen lassen. Die Schlepper kommen von ganz allein, wenn man hilflos in der Gegend herumsteht. Aus der Erfahrung heraus kann ich aber berichten, dass die Unterkünfte, die von Schleppern vermittelt werden, in der Regel selbst nach Verhandlungen zu teuer sind (der Schlepper bekommt eine Provision, die natürlich auf den Preis für die Unterkunft aufgeschlagen wird) und oftmals auch nicht zu den schönsten und saubersten gehören. Wenn man mitten in der Nacht in einer Stadt ankommt und noch keine Unterkunft hat, ist es aber eine gute Notlösung. Wir hatten bei der Rückreise durch eine sehr späte Ankunft in Havanna Angst, dass wir keinen Platz mehr zum Schlafen finden würden und waren beinahe dankbar für die vielen Schlepper, die einen sofort umkreisen, wenn man aus dem Taxi steigt.

Wichtig ist in jedem Fall: Die Preise für die Casa Particulares sind außerhalb von AirBnB in der Regel verhandelbar und der Preis deshalb meistens auch etwas zu hoch angesetzt.

Für durchschnittlich 25€/Nacht bekommt man zu zweit wirklich schöne Unterkünfte mit guter Ausstattung. Es geht aber auch günstiger!

Von A nach B kommen

Innerhalb der Städte kann man vieles zu Fuß erkunden oder mit dem Taxi von A nach B fahren. Es macht Sinn, dem Fahrer vorher zu sagen, wo man hinmöchte und einen pauschalen Preis dafür auszuhandeln. Dabei ist wichtig: Der Preis, den der Taxifahrer nennt, ist in der Regel viel zu hoch! Unsere ersten Gastgeber in Havanna haben uns eine grobe Richtung verraten, wieviel eine Taxifahrt in die Stadt kosten sollte. Sie meinten “Wenn der Fahrer sagt, die Fahrt soll 10 CUC kosten, dann sagt ihr: ZWEI!”. Die Taxifahrer tun beim Handeln gerne so, als würde der Tourist versuchen, sie übers Ohr zu hauen und spielen auch gerne ein bisschen Empörung vor, aber das gehört nur zur Show, denn tatsächlich ist es in der Regel anders herum. Eine Fahrt quer durch Havanna ist schon für 5 CUC zu bekommen. Nach kurzer Zeit entwickelt man so ein gutes Gefühl, wie teuer eine Fahrt sein darf.

Wenn ihr individuell und spontan von Stadt zu Stadt und quer durchs Land Reisen wollt, macht es durchaus Sinn, sich vorab (!) ein Mietauto zu besorgen. Wir haben diese Chance – leider – nicht ergriffen und ich kann euch deshalb nicht mehr darüber berichten, als dass sich früh buchen und Preise vergleichen wohl sehr lohnt.

Ohne “eigenes” Auto gibt es zwei Möglichkeiten zu Reisen: Mit dem Bus oder mit dem Taxi.

Das Busunternehmen, das Touristen befördert, heisst Viazul. Die Bustickets sind günstig und die Busse gut ausgestattet, allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass man zwischen 3 und 7 Tagen vor der Fahrt bereits ein Ticket reservieren muss. Das ist aus Deutschland über die Seite von Viazul oder vor Ort am Viazul-Busterminal möglich. Die Tickets sind nicht umtauschbar.

Solltet ihr spontaner Reisen wollen, bietet es sich an, Sammeltaxis zu nutzen, die grundsätzlich mindestens einen Tag im Voraus gebucht werden sollten. Die Gastgeber in Casa Particulares können diese oft zu sehr fairen Preisen besorgen, oder ihr lasst euch an einem öffentlichen Ort oder vor einem Busterminal von einem Schlepper ansprechen. Auch hier sei wieder gesagt, dass die Preise, die die Schlepper euch als fair verkaufen wollen, in der Regel viel (!) zu hoch sind. Es lohnt sich, beim Verhandeln sehr weit unten anzusetzen, um am Ende auf einen mehr oder weniger fairen Preis zu kommen. Der Schlepper und/oder der Taxifahrer werden euch beiseite nehmen und euch bitten, mit keinem anderen Mitreisenden über den Preis für die Fahrt zu sprechen. Er wird sagen, dass es daran liegt, dass ihr so wunderbar verhandelt habt. In Wirklichkeit liegt es aber daran, dass in jedem Sammeltaxi mindestens eine Person sitzt, die sich maßlos hat über den Tisch ziehen lassen und mindestens eine, die tatsächlich einen sehr günstigen Preis bekommen hat, was natürlich zu Unmut führen kann. Als wir im Taxi von Havanna nach Trinidad gefahren sind, hatte der Pechvogel der Runde knapp 40 CUC mehr hingeblättert, als der, der am günstigesten Gefahren ist. Wir lagen meistens irgendwo im Mittelfeld.
Auch hier sei gesagt: Wenn ihr einen netten Gastgeber in eurem Casa Particular habt, mit dem ihr euch gut versteht, wird er euch meistens einen ungefähren Preis für die Fahrt sagen können, der fair ist.
Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Abfahrtzeit, die ihr mit dem Fahrer des Taxis ausmacht, eher ein Vorschlag, als eine verbindliche Vereinbarung ist. Uns ist es fast immer passiert, dass das schon beinahe voll besetzte Taxi 15-180 Minuten VOR der vereinbarten Zeit abfahrbereit vor der Tür stand.

Reisen mit Oldtimern ist von außen schön, oft aber auch mit etwas Nervenkitzel verbunden. Die meisten Oldtimer haben keinerlei Innenverkleidung mehr, manchmal fehlen kleinere oder auch größere Teile des Bodens, aber vor allem lassen die Funktionstüchtigkeit von Licht und Bremsen gerne mal zu wünschen übrig. Scheibenwischer gibt es meistens gar nicht erst, was die Fahrt bei (seltenem) Regen spannend macht.

In manchen Städten gibt es außerdem die Möglichkeit, sich ein Fahrrad zu mieten oder mit dem Pferd einen Ausflug zu machen. Hierbei nur folgende Tipps: Es gibt durchaus Fahrräder in Kuba, die eine funktionierende Gangschaltung und einen halbwegs gepolsterten Sattel haben. Sucht nach diesen, oder ihr verbringt den nächsten Tag total fertig, liegend und mit blauen Flecken am Po, denn die Straßen sind meist hügelig und vor allem oft mehr Schlagloch als Straße.
Bei den Ausritten ist darauf zu achten, dass diese meistens pro Stunde abgerechnet werden und auch hier der Preis verhandelbar ist. Manchmal versuchen die Guides durch Drosseln des Tempos oder übermäßige Pausen die Zeit ein wenig zu Strecken. Lasst euch das nicht gefallen und weist im Zweifelsfall darauf hin, dass ihr nicht eine ganze Stunde mehr bezahlen werdet, weil der Guide euch künstlich 5 oder 10 Minuten überziehen lässt.

Essen in Kuba

Das Essen in Kuba ist wirklich… durchwachsen! Wer kulinarische Highlights erwartet, wird bitter enttäuscht werden! Wir haben sowohl gutes, als auch sehr, sehr schlechtes Essen in Kuba gegessen, aber vor allem war das Essen relativ eintönig.
Die kubanische Küche wird von der karibischen, spanischen und afrikanischen Küche beeinflusst, es gibt allerdings nur eine begrenzte Zahl, unterschiedlicher verfügbarer Lebensmittel. Reis und Bohnen sind ein zentraler Dreh- und Angelpunkt der kubanischen Küche und werden als Moros y Cristianos und als Arroz Congrí serviert. Auch schwarze Bohnen-Suppe läuft einem immer wieder über den Weg. Ansonsten lieben die Kubaner Pollo (Hühnchen) in den unterschiedlichsten Formen, Ropa Vieja (Rindfleisch in einer Art Tomatensauce), Sandwich Cubano (kubanisches Brot mit Käse und Schinken) und auch Fisch und Meeresfrüchte sind weit verbreitet. Ich habe oft ein lustiges Beilagen-Allerlei aus Plátanos (Kochbananen), besonders als Tostones (frittierte Kochbananen), Yucca (Maniok) in allen möglichen Verarbeitungszuständen, Croquetas (Kroketten), Arroz (Reis) und Eiern gegessen.
Wenn ihr auf der Straße einen Stand mit Churros entdeckt: Schlagt zu! Sie schmecken fantastisch und sind sehr günstig. Auch die typisch kubanische Pizza sollte jeder mal probiert haben – sie ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber man lernt, sie zu lieben.

Ich empfehle euch auf jeden Fall, in eurer Unterkunft zu Frühstücken. In den meisten Casa Particulares wird für kubanische Verhältnisse ein wahres Kaiserfrühstück mit Brot, Aufstrich, Eiern, frischen Früchten, frisch gepresstem Saft und Kaffee serviert. Teeliebhaber sollten sicherheitshalber etwas Tee von zu Hause mitnehmen, da die Auswahl hier sehr beschränkt und die Qualität durchwachsen ist. Der Preis für das Frühstück in den Unterkünften liegt bei ungefähr 5 CUC und ist im Verhältnis zur Leistung wirklich unschlagbar. Sattessen lohnt sich außerdem, denn man weiß nie, wann man das nächste Mal am Tag etwas Genießbares zu Essen findet.

Wenn der Gastgeber eures Casa Particular euch anbietet, euch ein Abendessen zu servieren, dann nehmt diese Gelegenheit gerne wahr. Das beste Essen der Insel haben wir in den privaten Unterkünften bekommen! In der Regel bekommt man ein reichhaltiges 3-Gänge-Menü aus Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise serviert, bei dem auf individuelle Wünsche (Vegetarier!) liebevoll eingegangen wird und das einen sehr fairen Preis hat (10-12 CUC).

Weitere Möglichkeiten, Essen zu gehen sind (staatliche) Restaurants, die meistens jedoch recht teuer dafür sind, dass das Essen oft nicht wirklich gut ist oder Privatrestaurants, Paladar genannt. Hier bekommt man für kleines Geld meistens besseres Essen. Der Preis und die Optik des Restaurants sagen leider nicht besonders viel über die Qualität des Essens aus, weshalb es oft ratsam ist, sich ein wenig rumzufragen, oder den Reiseführer* zu konsultieren. Viele Gastgeber von Privatunterkünften empfehlen einem hier auch gerne ein Restaurant.
Und ein persönlicher Tipp: Auch, wenn ihr gerne Nudeln mögt, bestellt keine Spaghetti in Kuba. Hierbei handelt es sich meistens um verkochten Teig mit Tomatenketchup, der unter geschmacklosem Käse begraben wird.

Für Vegetarier ist Kuba eine echte kulinarische Herausforderung. Die Kubaner schummeln in die meisten Gerichte, die vegetarisch aussehen entweder Speck oder kleine Fleischstücke und kochen in der Regel mit Hühnerbrühe. Außerdem sind Restaurants oft nicht besonders flexibel – gibt es vegetarische Beilagen zu den Fleischgerichten, die aber einzeln nicht auf der Karte stehen, so ist es manchmal einfach nicht möglich, das Fleisch einfach wegzulassen. So kam es auch mal vor, dass mein Kochheld zu seinem Hühnchen reichlich Yucca und Kochbananen bekam, mir aber nur ein Teller “Reis mit nix” serviert wurde, weil das das einzige Vegetarische war, das es von der Karte zu bestellen gab. Klingt absolut irrsinnig, aber ohne umfangreichere Spanischkenntnisse musste ich mich geschlagen geben. Hier ist das Essen in den Privatunterkünften ein Segen! Gegen Ende der Reise neigt man oft aus Vorsicht dazu, ein Restaurant, in dem man ein mal gutes Essen bekommen hat, einfach immer wieder zu besuchen um neue, unschöne Erfahrungen zu vermeiden.

Trinken in Kuba

Es lohnt sich, Getränke in der Unterkunft zu kaufen. Die meisten Unterkünfte verkaufen 1:1 zum Ladenpreis weiter und man muss dafür nicht anstehen.
Da es in Kuba sehr heiß ist, lohnt es sich, sich jeden Tag mit Wasser einzudecken. Dabei ist es unbedingt empfehlenswert, Wasser in Flaschen zu kaufen, da Touristen das Leitungswasser meistens nicht vertragen.  Aus diesem Grund wird oft auch empfohlen, nachzufragen, ob Eiswürfel, die zu den Getränken gereicht werden, aus Leitungswasser gemacht wurden und Eiswürfel abzulehnen, auf die das zutrifft. Viele Restaurants machen sie tatsächlich aus “Flaschenwasser”. Eiswürfel aus Leitungswasser haben schon manch einen Touristen Montezumas Rache spüren lassen. Typisch kubanisch ist außerdem “TuCola”, eine Coca Cola-Nachmache, die mich nahezu süchtig gemacht hat. Inzwischen gibt es in Kuba aber auch das “Original”. Cristal ist ein in Kuba weit verbreitetes und durchaus trinkbares Dosenbier.

Cocktails trinken ist in Kuba ein Genuss. Selten vergeht hier ein Tag ohne einen guten Mojito. Auch ein Cuba Libre darf für das Kuba-Feeling nicht fehlen. Wenn ihr in Trinidad seid, müsst ihr außerdem unbedingt Canchánchara trinken – meine persönliche große Cocktailliebe aus Kuba! Die Cocktails sind in Kuba meistens sehr gut und sehr günstig.

Einkaufen in Kuba

Kuba ist kein wirkliches Shoppingparadies. In den touristischen Hochburgen wie z.B. Varadero finden sich zwar ein paar kleinere “Malls”, aber die Waren, die angeboten werden, sind begrenzt in Menge und Variation.
Nachdem unser Gepäck auf dem Hinflug verloren gegangen ist, wurde uns von AirFrance lapidar mitgeteilt, wir sollten uns bitte erst mal das Nötigste kaufen. Als wir den Gastgeber unseres Casa Particulars fragten, wo wir denn ein paar Klamotten, ein bisschen Unterwäsche und das ansonsten so nötige kaufen könnten, grinste er uns breit an. “Das wird schwer”, meinte er nur. Und er hatte recht.
“Gute” Klamotten und vor allem Unterwäsche gibt es in Kuba – wenn überhaupt – nur auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Die Kubaner lassen sich Pakete von ihren Verwandten aus dem Ausland mit solchen Waren schicken, da sie anders gar nicht herankommen.
An manchen Ecken gibt es für Kleidung kleine Märkte. Die Preise sind hier – wie immer – verhandelbar. Nachdem ich mir 3 Sommerkleider in “okayer” Qualität ausgesucht hatte, um ein paar Tage zu überbrücken, erklärte ich der Dame, dass ich diese Kleider nur brauche, weil mein Gepäck verloren gegangen ist. Der Preis sank sofort auf die Hälfte. Für Jens war die Auswahl noch viel begrenzter: Er ist jetzt stolzer Besitzer einer ganzen Menge Kuba- und Che Guevara-Shirts. Unterwäsche bekamen wir nirgendwo.

Ein bisschen besser sieht es aus, wenn man den Badezimmerschrank aufstocken will. In kleinen Supermärkten findet man Zahnpasta, Duschgel, Haarwaschmittel. Lediglich Damenhygieneartikel sind Mangelware. Sonnencreme kann man in Kuba zwar kaufen, es ist aber nicht zu empfehlen, weil die Preise Mondpreise sind.

Essen und Trinken kann man auf Märkten, in Bäckereien, an Straßenstränden und in kleinen Supermärkten kaufen. Außerdem laufen morgens Händler durch die Straßen der Wohnviertel von größeren Städten und rufen ihre Waren aus, die sie dann direkt am Haus verkaufen. Hierbei sollte man unbedingt nachfragen, ob man in CUC bezahlen kann, weil viele Waren nur gegen CUP eingetauscht werden können.

Woran es in Kuba nirgendwo mangelt? An Souvenirs! Es gibt sie in Hülle und Fülle und es ist garantiert für jeden etwas dabei. Von Strohhüten über kleine Musikantenpuppen oder Schmuck, von Instrumenten über Notizbücher und von Gemälden über Aschenbecher in Oldtimer-Form. Hier ist garantiert für jeden etwas dabei. Wie immer gilt: Der erste Preis ist nie der Beste und er sollte dringend verhandelt werden.

Was Zigarren und Rum betrifft: Man kann sie in jeder größeren Stadt und/oder die Zigarren sogar direkt beim Verkäufer kaufen und es lohnt sich, die Preise zu vergleichen, denn die variieren sehr, sehr stark.

Öffnungs- und Pausenzeiten werden in Kuba oft schockierend genau genommen. Es lohnt sich, bevor man sich eine halbe Stunde in eine Schlange stellt, zu schauen, wie lange der Laden geöffnet hat und wann er Mittagspause hat. Ansonsten kann es durchaus passieren, dass man nach einer halben Stunde Wartezeit endlich an der Kasse steht und die Verkäuferin mit ihren zwei Zeigefingern nur ein X macht und “closed” sagt. Und damit ist das Thema dann vom Tisch.

Wie ist das eigentlich mit dem Internet?

Internet ist in Kuba spärlich gesät. In größeren Orten gibt es an öffentlichen Plätzen oft WLAN-Spots, die man gar nicht verpassen kann, weil sich hier einfach Unmengen an Menschen versammeln, die auf Displays starren. Zugangskarten für das Internet bekommt man nach Vorlage des Reisepasses und Aufnahme der Personalien für ca. 1,50 CUC an den offiziellen Verkaufsstellen von ETECSA. Die Schlangen vor den ETECSAs sind meistens sehr lang.

An den öffentlichen Spots wird man außerdem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von jungen Männern mit “WIFI?” oder “WIFIcard?” angemurmelt. Sie verkaufen die Zugangskarten schwarz – zum doppelten Preis. Man muss hier nicht warten, dafür ist das natürlich alles andere als legal.

Auch manche Hotels haben WIFI, manchmal sogar schnelleres, als an den Spots. Manchmal kann man sich hier auch dann einen Zugang kaufen, wenn man kein Gast des Hauses ist. Außerdem haben manche Casa Particulares inzwischen in sehr seltenen Fällen eine Verbindung zum Hotspot der Stadt, das Internet ist durch diesen Umweg allerdings sehr langsam und ich habe mir sagen lassen, dass das auch nur bedingt legal ist.

Was den Zugriff auf das Internet betrifft, gibt es gute Nachrichten: ist man erst mal drin, kann man (fast) alles machen! Facebook, Whatsapp, Mails, Google und die meisten anderen Seiten funktionieren und es wird nur wenig zensiert. Lediglich bei Skype und der Buchung über AirBnB habe ich Probleme festgestellt.

Und was kostet das alles ungefähr?

Wie viel so eine Reise kostet, ist natürlich stark vom individuellen Reisestil abhängig.
Wir waren 2 1/2 Wochen lang zu zweit unterwegs, haben bis auf eine Nacht nur in Casa Particulares gewohnt, sind bis auf eine Ausnahe mit dem Bus nur mit Sammeltaxis quer durch das Land gereist und haben jeden Tag gut gegessen und getrunken. Wir haben Rum, Zigarren und das ein oder andere kleinere Souvenir mit nach Hause genommen, mehrere Ausflüge mit dem Rad, auf dem Pferd oder mit dem Taxi gemacht, uns hier und da eine kostenpflichtige Sehenswürdigkeit angesehen. Wir haben alle Preise grundsätzlich verhandelt und viel Eigeninitiative bewiesen. Wir haben nicht bewusst gespart und ich würde behaupten, wir sind “durchschnittlich gut” gereist – und dabei etwas mehr als 1000€ pro Person ohne Flüge, Visum und Versicherung ausgegeben. Pfennigfuchser können sicherlich deutlich darunter liegen und nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

Ich hoffe, der Beitrag hilft euch weiter! Er wird laufend erweitert.

Gute Reise,
Mia

Über Kuba erschien auf kuechenchaotin.de außerdem:

Packliste für 2 1/2 Wochen Kuba
Reiseroute für 2 1/2 Wochen Kuba Teil I
Reiseroute für 2 /2 Wochen Kuba Teil II

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  1. Huhu, ich fliege morgen nach Kuba. Wegen der Eiswürfel bin ich ziemlich besorgt. In Cocktails habt ihr sie aber dazu genommen wie es aussieht, oder? Das stelle ich mir nämlich nicht so schön vor..Cocktail ohne Eis..vielen dank für den tollen Beitrag.

    Liebe Grüße, Heidi

    1. Hallo Heidi,
      tatsächlich haben wir vorher gefragt, ob die Cocktails aus Leitungswasser oder aus “Flaschenwasser” gemacht wurden. Sehr viele Restaurants bieten Eiswürfel aus zweiterem an. 🙂 Das werd ich auch noch mal nachtragen!
      Viele Grüße und eine tolle Reise für dich!
      Mirja

      1. Danke für deine Antwort. Da kann man dann nur hoffen, dass die gegebene Antwort dann auch wahr ist 😉 Ich werd gleich mal noch die Übersetzung dafür notieren…

        Liebe Grüße

  2. Heiner Vogela says:

    Hallo Küchen caotin,vielen Dank für deinen Cubabericht!Wann wärt ihr denn dort ?Wir waren auch in der CAribik,allerdings auf Goudeluop,da ist es ja sehr ähnlich…Gruss. !

    1. Wir waren letztes Jahr dort 🙂

  3. Christine says:

    Hallo Mia, ein toller Bericht über Kuba. Zu dem Ausflug mit Pferd von dem du berichtet hast würde ich, als Reiterin, vorallem in südlichen, ärmeren Ländern immer abraten. Das ganze geht meist stark zu lasten der Tiere, welche oft schlecht gehalten und gepflegt werden. Das Pferd auf deinem Bild sieht leider sowohl schlecht genährt als auch absolut schlecht bemuskelt aus. Oft müssen die Tiere mehrere Touren am Tag laufen, mit Menschen, welche vom Reiten und Umgang mit dem Lebewesen Pferd überhaupt keine Ahnung haben. Das geht nicht nur körperlich sondern auch psychisch zu lasten der feinfühligen Tiere. Jemand der sich mit Pferden auskennt würde ein solches Pferd erstmal aufpäppeln und behutsam antrainieren. Ich möchte dir keinen Vorwurf machen, dass du den Ausflug gemacht hast. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass “Touristenausflüge” mit Pferde tierschutztechnisch meist sehr bedenklich sind und die Tiere leiden müssen.
    Vg Christine

    1. Hallo Christine,
      was du sagst, ist durchaus richtig. Morgen geht noch ein weiterer Beitrag online, der sich mit der Reiseroute beschäftigt und in dem Teil über Viñales gehe ich noch mal intensiver auf die Möglichkeiten eines Ausritts ein. Dazu sei vielleicht noch gesagt, dass alle Pferde außer meins sehr wohl ausgesprochen gesund und kräftig aussahen und mein Pferd und ich einfach wirklich “Pech” miteinander hatten. Ich war den ganzen Ausritt über nicht besonders glücklich damit und wünschte rückblickend, ich hätte darum gebeten, ein anderes Pferd reiten zu dürfen, was man mir sicher nicht ausgeschlagen hätte.

  4. Tolle und eindrückliche Bilder. Das macht Lust auf die Ferne. 🙂 Cigarren und Rum würde ich auch auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. 🙂

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