Reiseroute Kuba – 2 1/2 Wochen auf der karibischen Insel – Teil I

Vor unserer Reise nach Kuba habe ich mir die Finger nach möglichen Reiserouten, die für 2 1/2 Wochen Aufenthalt realistisch sind, wund getippt. Letztendlich hatte ich bis zur Abreise nur einen ganz großen Plan in der Tasche, was wir auf jeden Fall sehen wollen würden und den Rest haben wir super spontan gemacht. Wo wir es schön fanden, sind wir länger geblieben und dort, wo wir das Gefühl hatten “hier haben wir alles gesehen, jetzt kann es weitergehen”, dort sind wir eben nach kürzerer Zeit wieder abgereist. Rückblickend würde ich unsere Reise sofort genau so, wie sie war wiederholen – und damit ihr, falls ihr gerade einen Kuba-Urlaub plant, einen kleinen Eindruck davon bekommen könnt, zeige ich euch heute den ersten Teil unserer Reiseroute. Ich erzähle euch, warum wir wo wie lange waren und meine persönlichen Highlights des jeweiligen Ortes.

Eins habe ich in Kuba gelernt: Gelassenheit. Denn erst, wenn man sich von seinen fest gesteckten Plänen löst und sich ein bisschen treiben lässt, entfaltet sich der Charme Kubas so richtig. Ja, es ist dreckig, ja, es ist teilweise schrecklich runtergekommen, ja, die Uhren ticken ungewohnt anders und man muss oft und viel warten und ja, der Standard, vor allem der hygienische ist manchmal echt unterirdisch. Das Paradies, als das Kuba in den letzten Monaten und Jahren in vielen Reisereportagen dargestellt wird, hat auch viele Schattenseiten, die man gerade bei einer individuellen Reise mit dem Rucksack zu sehen bekommt, darüber muss man sich vor der Reise klar werden. Vieles, was als “typisch kubanisch” gesehen wird (Menschen, die auf der Straße tanzen, Livemusik in Restaurants und auf Plätzen, Bilder von prachtvoll gekleideten Damen mit Zigarre im Mundwinkel) gibt es tatsächlich, meistens hängt aber irgendein finanzieller Haken dran.
Aber Kuba ist auch ein wunderschönes, buntes und herzliches Fleckchen auf dieser Erde, an dem viele hilfsbereite Menschen leben. Ein Ort, der einen runterkommen lässt und ein Ort, an dem man in einen ganz gewissen “Flow” kommen kann, wenn man es nur zulässt und der einem ganz viel gibt. Die schönsten Orte haben wir immer dann entdeckt, wenn wir uns ohne Ziel haben treiben lassen und die schönsten Erlebnisse sind uns dann zu Teil geworden, wenn wir gerade gar nicht damit gerechnet haben.

Los geht’s!

Havanna – 3 Tage/Nächte

Wer am Flughafen in Havanna landet, ist gut damit beraten, gleich die ersten Tage einfach in dieser verrückten Stadt zu bleiben. Wir kamen abends an und haben eine Unterkunft für 3 Nächte gebucht, um dann weiterzureisen.
3 Tage sind eine gute Zeit um viel von Havanna zu sehen. Wir begannen damit, durch die Straße von der Altstadt, Habanna Vieja zu streifen und uns dort einfach ein bisschen durch die Straßen und am Malecon entlang treiben zu lassen. Habanna Vieja gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist ein ganz besonderer Ort: teils ziemlich heruntergekommen, teils erstaunlich gut erhalten, strahlt es eine unfassbare Faszination aus. Ich hätte hier mehrere Tage einfach durch die Straßen ziehen, mir Kunst, Gebäude, Oldtimer und all das, was Havanna ausmacht, anschauen können! Hier und da ein guter Mojito und ein kleiner Snack – perfekt!
In Havanna gibt es aber natürlich auch viele Sehenswürdigkeiten, die man bestaunen kann: den Placa de la Revolucion, das Museo del Ron oder das Museo Bellas Artes, el Morro und die Catedral de la Habana sind nur einige davon. Es ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei!

Am Plaza Vieja und am Plaza de la Catedral lohnt es sich, einzukehren und abends bei einem Snack und einem Cocktail einfach ein bisschen Havanna-Flair zu genießen.

Für kubanische Verhältnisse wirklich super gutes Essen gibt es im 304 O’Riley in der O’Riley Street – auch die Cocktails hier sind ein absoluter Genuss. Der Laden ist allerdings sehr klein und man muss Glück haben, einen Platz zu ergattern. Wer tagsüber kurz reinschauen kann, reserviert sich einfach einen Platz.
Außerdem einen Besuch wert: Das Habana Mia 7 in der Paseo Nr. 7 im 1. Stock gegenüber vom Hotel Melia Cohiba ist – auch zum Mittagessen – auf jeden Fall einen Besuch wert.

Havanna Centro ist nicht ganz so beeindruckend und magisch wie die Altstadt, aber trotzdem sehenswert.
Besonders beeindruckend fanden wir auch den Friedhof von Havanna – der zweitgrößte Friedhof der Welt und ein heller, liebevoll gestalteter Ort – ganz anders, als alle Friedhöfe, die ich bisher gesehen habe und irgendwie tatsächlich schön.

Auch eine Stadtrundfahrt per Bus kann ich empfehlen – sie bietet einen schnellen und unkomplizierten, kleinen Eindruck der ganzen Stadt. Die obligatorische Fahrt mit dem Oldtimer macht Spaß – die Preise sollten aber immer gut verhandelt werden.

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Von Havanna sind wir mit dem Sammeltaxi weiter nach Trinidad gereist.

Trinidad – 2-3 Tage/Nächte

Das Einzige, was ich rückblickend an unserer Reiseroute ein kleines bisschen bereue, ist das wir gefühlt einen Tag zu wenig in Trinidad verbracht haben. Trinidad ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, aber unsere Unterkunft war leider nicht länger als zwei Nächte verfügbar, weshalb wir letztendlich direkt weitergereist sind.

Apropos Unterkunft! Wir haben im Hostal “El Placer” bei Nelson und Rosario geschlafen und ich kann ihre Unterkunft aus tiefstem Herzen empfehlen. Die beiden sind wunderbare, herzliche und großzügige Menschen und Rosario ist für kubanische Verhältnisse eine fantastische Köchin. Es war mit Abstand die schönste Privatunterkunft, die wir in Kuba hatten und ich bin den beiden bis heute sehr dankbar, dass sie mich nach einem etwas holprigen Start mit verlorenem Gepäck in Havanna irgendwie aufgefangen haben.

Trinidad ist eine Kolonialstadt im spanischen Stil, mit bunten Häusern, kleinen Gassen und vielen kleinen Lokalitäten, in denen auch unter freiem Himmel getanzt werden kann. Auch hier lohnt es sich, sich einfach ein bisschen durch die bunten Straßen treiben zu lassen und an einem attraktiv erscheinenden Lokal halt zu machen, um sich die lokale Spezialität – den Canchanchara servieren zu lassen. Canchanchara war mein persönliches Cocktail-Highlight der Kuba-Reise: Ein Getränk aus Rum und Honig auf Eis. Er ist überall in Trinidad gut, ich habe das total selbstlos für euch getestet!
Am Casa de la Música gibt es jeden Abend Live-Musik. Inzwischen muss man Eintritt zahlen, aber der ist gering und das Erlebnis auf jeden Fall wert.

Die Sehenswürdigkeiten in Trinidad selbst, wie z.B. der Plaza Major, die Kathedrale, das Museo Romántico und das Museo Nacional de Lucha Contra Bandidos sind fußläufig alle gut erreichbar und in einem Tag “abgefrühstückt”.

Wir haben einen Abend in unserer Unterkunft gegessen und einen Abend im La Piragua.

Was sich besonders lohnt: Ein Tagesausflug mit dem Taxi (empfehlenswert!) oder mit dem Fahrrad (nur dann empfehlenswert, wenn man sportlich ist und ein gutes Fahrrad ergattern kann) zum Playa Ancon – einem wunderschönen Strand, der nicht weit von der Stadt entfernt ist. Besonders auf dem Weg zum Hauptstrand finden sich viele kleinere Strände, an denen man wunderbar die Seele baumeln lassen kann.

Hätten wir einen weiteren Tag gehabt, hätten wir gerne noch einen Ausflug in den Nationalpark Topes de Collante, das zweithöchste Gebirge Kubas gemacht.

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Von Trinidad sind wir mit dem Sammeltaxi weiter nach Santa Clara gereist.

Santa Clara – 1 Tag / 2 Nächte

Santa Clara ist in Kuba ist die Stadt Che Guevaras und so etwas wie touristisches Pflichtprogramm. Dort, wo die Rebellen einst in der berühmren Schlacht von Santa Clara den Waffentransport Batistas stoppten, liegt bis heute ein bisschen Revolución in der Luft.

Santa Clara ist eine recht kleine Stadt, die längst nicht so prächtig ist wie Trinidad. Das engste Zentrum ist aber sehr schön und von dort aus kommt man entweder zu Fuß, oder mit der Rikscha zum berühmten Museo y Monumento Memorial Comandante Ernesto Che Guevara, das gleichzeitig Monument, Museum und auch Grabstätte von Che Guevara ist.
Wir haben uns das Denkmal und den Platz drumherum nur von außen angesehen und auf Empfehlung anderer Reisender auf einen Besuch im Museum verzichtet. Außerdem kann man sich ganz in der Nähe das Monumento al Tren Blindado, den Ort der Zugentgleisung mit den Original-Zügen der Schlacht ansehen.

Abends lohnt es sich, den Berg am Stadtrand zu erklimmen und von dort den Sonneuntergang bei spektakulärer Aussicht zu genießen.
All das ist an einem Tag problemlos und stressfrei zu schaffen, weshalb wir einen Tag für Santa Clara absolut ausreichend fanden.
Wäre unser Aufenthalt 2 oder 3 Tage länger gewesen, wären wir von hier noch nach Cienfuegos weitergereist.

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Stattdessen haben wir uns jedoch anderen Reisenden im Sammeltaxi angeschlossen, die sich am nächsten Tag auf den Weg nach Varadero gemacht haben.

Dazu weiter in Teil 2!

Über Kuba erschien auf kuechenchaotin.de außerdem:

Allgemeine Tipps und Tricks für eine schöne Reise | Packliste für 2 1/2 Wochen Kuba
Reiseroute für 2 1/2 Wochen Kuba Teil I

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  1. Das klingt wahnsinnig spannend und die Bilder sind ein Traum! Kuba steht ganz oben auf meiner Liste 🙂

    Liebe Grüße, Mascha

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