Steyr und Schärding – zu Besuch in den kleinen historischen Städten Österreichs

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise und enthält Werbung für die kleinen Historischen Städte und Österreich.

Dass ich Österreich liebe, ist kein Geheimnis. Schon letztes Jahr durfte ich auf kulinarische Reise durch das wunderschöne Oberösterreich gehen und denke bis heute gerne daran zurück.
Alleine schon die Anreise nach Österreich ist für mich jedes Mal ein Fest! In der Landschaft mit all ihren Seen und Bergen geht mir sofort das Herz auf und ich kann mich einfach nicht daran sattsehen.
Als ich dieses Jahr gefragt wurde, ob ich recht spontan die beiden “kleinen historischen StädteSteyr und Schärding besuchen könnte, musste ich deshalb auch nicht lange überlegen: Natürlich möchte ich! Also ging es los auf eine Reise in zwei Städte, die mir bis dato vollkommen unbekannt waren und deshalb eine echte Überraschung werden sollten. Im allerpositivsten Sinne!

Aber lest selbst:

Steyr

Unser Hotel in Steyr, das Harrys Home Hotel, liegt sehr zentral und auf den ersten Blick wirkt am und ums Hotel gar nichts so super historisch in dieser “100 jährigen Stadt”. Wir treffen unseren sympathischen Nachtwächter Peter, der mit uns einen historischen Rundgang macht und werden schnell eines Besseren belehrt: Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich die Kirche mit dem Stadtpfarrkirchturm, die schon vor hunderten von Jahren ein Dreh- und Angelpunkt der Stadt war und von der aus die Nachtwächter bereits im Mittelalter die Stadt überblicken und unterschiedliche Zeichen aus den Fenstern geben konnten, die das ganze Stadtgeschehen beeinflussen sollten.
Ein Beispiel? Brannte es in der Stadt, hängte der Nachtwächter eine Fahne aus dem Fenster in Richtung des Feuers, sodass die Stadtbewohner wussten, aus welcher Richtung die Gefahr kam. Man wusste sich zu helfen.

Je weiter man in die Stadt eintaucht, desto mehr gibt sie von ihren mittelalterlichen Charme preis. Man entdeckt nicht nur die wunderschöne Altstadt mit ihrem Mittelalter-Charme, sondern auch das alte Schloss mit seinem Schlossgraben, in dem drei Ziegenböcke wohnen, das alte Kloster, in dem sich heute das alte Stadttheater befindet oder aber die vielen Wasserräder, die von der Vergangenheit der großen Waffenindustrie in Steyr erzählen. All das ist problemlos fußläufig erreichbar.

Neuer Tag – neue Stadttour. Mein absolutes Highlight auf der zweiten Stadttour mit unserem Stadtführer Wolfgang? Ein Abstecher in die Teile des alten Schlosses, die sonst für die Öffentlichkeit meist verschlossen bleiben:
Die historische Schlossbibliothek, eine der größten erhaltenen historischen Adeligen-Bibliotheken der Welt, sowie das Tapetenzimmer, das einst komplett von Hand mit Reiseszenen bemalt wurde.
Die Masse an historischen Büchern, sowie die liebevoll gestalteten Tapeten mit all ihren kleinen Details haben mein kleines Kultur-Herz direkt höher schlagen lassen.

Obwohl Steyr einst eine Hochburg der Waffenindustrie war, was auch das Stadtbild nachhaltig geprägt hat, wurde es von den Kriegen weitestgehend verschont und ist so gut “erhalten”, wie ich es selten gesehen habe. Wohin man auch wandert, kann man sich mit etwas Fantasie vorstellen, wie hier das Leben vor 200, 400, 600 Jahren ausgesehen haben könnte.
Und wer noch ein bisschen tiefer in die Historie der Stadt eintauchen will, kann dies auch im wunderschön modern hergerichteten Stadtmuseum tun. Alleine hier hätte ich locker einen ganzen Tag verbringen können, da es so reich ausgestattet ist.
Das Stadtmuseum liegt dabei außerdem Tür an Tür mit dem Steyrer Kripperl, einem der letzten historischen Stabpuppen-Theater weltweit, das tatsächlich noch bespielt wird. Wir hatten das Glück, auch dort ein Mal hinter die Kulissen gucken zu dürfen und waren von der Vielfalt der historischen Stabpuppen gleichermaßen begeistert wie verzückt. Wer Steyr im Winter besucht und die Gelegenheit hat, einer Aufführung beizuwohnen, wird hier sicherlich ein einzigartiges Erlebnis zu sehen bekommen.

Wo auch immer ich hinreise, muss es natürlich (gutes!) Essen geben. Hier meine kulinarischen Tipps für Steyr:

Wer beim Essen in Steyr nicht auf einen der schönsten Ausblicke der Stadt verzichten möchte, der ist mit dem Hotel-Restaurant Minichmayr mehr als gut beraten. In dem wunderschön gepflegten 500 Jahre alten Gebäude bekommt man mit dem Blick auf den Zusammenfluß von Enns & Steyr bei einem exzellentem Abendessen (die Knödel sind wirklich sehr lecker!) den vielleicht schönsten Sonnenuntergang von Steyr mit Blick auf die Fluss-Gabelung zu sehen.
Aber auch einen Besuch im Hotel-Restaurant Mader kann ich uneingeschränkt empfehlen. In dem alteingesessenen Restaurant mit leicht urigem Charme bietet die Karte von österreichischen Klassikern bis zur bunten, veganen Bowl (ebenfalls sehr lecker!) sicher für jeden Geschmack das Richtige.

Frühstück und Backwaren gibt es in der Schaubackstube der Bäckerei Fröhlich direkt am schönen Marktplatz von Steyr und wer Lust auf Eis hat (ich!), sollte einen Besuch beim prämierten Buburuza-Eis nicht auslassen. Wir haben uns dort zu dritt jeweils eine Portion Marillenknödel, Kirsche und Mohn geteilt und alle Portionsgrößen waren überraschend groß und das Eis wie erwartet sehr gut.

Schärding

Nicht ganz zwei Stunden von Steyr und nur einen Katzensprung zur Grenze nach Deutschland entfernt, liegt eine weitere “kleine historische Stadt”: Schärding.
Und so viel mal direkt vorab: Foodies kommen in Schärding ganz bestimmt auf ihre Kosten. Aber dazu weiter unten.

Schärding ist als Barockstadt bekannt. Oder wie unsere sympathische Stadtführerin Hilda gesagt hat: Schärding ist eine Mittelalterstadt im Barockmantel. Wer durch den wunderschön gepflegten, barock geprägten Stadtkern schlendert, bekommt historisches Feeling noch und nöcher – das ist für mich fast noch schöner, als ein Spaziergang im gepflegten Schlosspark oder am schönen Inn-Ufer, die natürlich genauso möglich sind.

Dabei ist Schärding nicht nur beeindruckend gut erhalten, sondern auch erfrischend bunt. Unsere Unterkunft, das wunderschöne historische Stadthotel verlor einst seinen Turm, der durch eine moderne Metall-Installation ersetzt wurde. Von dort aus, ist der gepflegte, barocke Stadtkern nur einen kurzen Fußweg entfernt. Hier fällt eines sofort ins Auge: jedes Haus erstrahlt in einem anderen Farbton, was nicht nur ein echter Hingucker ist, sondern tatsächlich einen historischen Hintergrund hat:
Da die meisten Menschen im Mittelalter und auch in der Barockzeit gar nicht lesen und schreiben konnten, wurden die Häuser nach unterschiedlichen Berufsgruppen und anderen Zwecken in bestimmten Farben angestrichen, damit jeder wusste, wo er hinmusste. So wussten alle: In einem blauen Haus ist der Bäcker, in einem gelben Haus ist ein Wirtshaus, das Bier ausschenkt oder in einem grünen Haus ein Wirtshaus, das Wein ausschenkt und so weiter und so fort.

Ursprünglich gab es ganze 14 Brauereien in Schärding, was die Stadt quasi zur ungekrönten Bier-Hauptstadt im Innviertel machte. Der findige Kapitän und leidenschaftliche Bierliebhaber Manfred Schaurecker kam dadurch auf eine ganz besondere Idee: Er erschuf das erste Brauereischiff Europas, mit dem auch interessierte Bierliebhaber seit 2016 über den Inn schippern können.
Wer eine Fahrt auf dem Kanonenbräu-Schiff bucht, kommt hier nicht nur in den Genuss von Bier selbst, sondern darf beim Brauen auch zugucken und selbst Hand anlegen. Es ist auf jeden Fall ein Event für sich.

Das Alternativprogramm für Familien an einem schönen Tag in Schärding muss sich jedoch auf keinen Fall verstecken: Via Scardinga! Der Themenweg durch Schärding ist gleichzeitig unterhaltsam wie auch informativ – und das für die ganze Familie. So kann man auf etwa 2,5 km Länge quer durch Schärding nicht nur ganz viel über die Historie der Stadt und auch das Mittelalter allgemein lernen, sondern sehr interaktiv auch z.B. in Ritterrüstung posieren.
Der “Stadtführer” des sich selbst erklärenden Rundgangs sind dabei kleine Comic-Mäuse, die auch die Kleinsten in ihren Bann zieht. Der Weg ist super liebevoll gestaltet und war eine echte Überraschung für mich.

Aber was ist denn nun mit der Kulinarik? Ich sag mal so: Auf rund 5.000 Einwohner kommen in Schärding fast 40 Wirtshäuser. Da ist garantiert für jeden etwas dabei!
Bei “Lachingers Kitchen & Wine” durften wir ein wirklich tolles Mittagessen aus regionalen Produkten genießen. Wir hatten hausgemachte Pasta mit Pfifferlingen, je ein Mal mit und ohne Fleisch, die wirklich empfehlenswert sind.


Als krönenden Abschluss der Reise hat es uns dann noch ins Restaurant Wassertor verschlagen.
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es der schönste Restaurantbesuch seit Langem war. Ambiente (Ausblick!), Karte, Service, Essen – einfach alles war wirklich bezaubernd und ich bin fast ein bisschen traurig, das Oberösterreich so weit von meinem Zuhause entfernt ist, weil ich gerne viel öfter vorbeikommen würde. Wir hatten Pinsa und Risotto (und eine Kinder-Pinsa) und beides war wirklich absolut köstlich, wurde aber von den herrlichen Zwetschgenknödel mit hausgemachtem Eis, die ich zur Nachspeise bestellt habe, in den Schatten gestellt.

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Mein Fazit? Auf unserer nächsten Österreich-Reise planen wir garantiert einen Besuch in einer weiteren “kleinen historischen Stadt” ein. Nachdem wir letztes Jahr bereits in Bad Ischl und dieses Jahr in Steyr und Schärding waren, bleiben immer noch Bad Radkersburg, Baden bei Wien, Bludenz, Braunau, Bruck an der Murr, Freistadt, Fürstenfeld, Gmunden, Hallein, Hartberg, Judenburg, Leoben, Radstadt und Wolfsberg. Ich bin jetzt schon gespannt, wo es uns als nächstes hin verschlagen wird!

Einen Überblick über die einzelnen Städte mit vielen weiteren Informationen findet ihr auch hier.

Gute Reise,
Mirja

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