Oh du schönes Rheinland-Pfalz – Kulinarik in sakral anmutenden Bauten in Rheinhessen

Dieser Beitrag enthält Werbung für das wunderschöne Bundesland Rheinland-Pfalz
und entstand in Zusammenarbeit mit der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH.

Es ist kein Geheimnis, das ich es liebe, zu reisen. Dabei landen sowohl nahe als auch sehr weit entfernte Ziele immer wieder auf meiner Reiseliste. Vor einiger Zeit haben mein Kochheld und ich es für uns entdeckt, uns auch mal ganz in der Nähe umzuschauen: In unserem eigenen Land. Während wir in Baden-Württemberg schon ordentlich rumgekommen sind, haben wir die anderen Bundesländer fast stiefmütterlich vernachlässigt. Damit soll jetzt Schluss sein! Deshalb nehme ich euch ab heute auf eine 3-teilige Reise durch Rheinland-Pfalz mit – ein wunderschönes Bundesland mit malerischen Panoramen und einzigartigen, regionalen Besonderheiten, das auch in kulinarischer Hinsicht viel zu bieten hat.

Das erste Ziel der Reise: die Region Rheinhessen. Im Dreieck zwischen Mainz, Worms und Bingen wird sie im Norden und Osten vom Rhein begrenzt.

Rheinhessen ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Bei einer Fahrt durch die Region fällt aber auch sofort auf: hier gibt es eine schier unendliche Anzahl an Burgen, Schlössern, Kirchen und anderen sakral aussehende Bauten. Es liegt also nur nahe, dass viele von ihnen in heutigen Zeiten anderweitig genutzt werden, als ursprünglich gedacht: Als Restaurants, Weinbars, Cafés und viel mehr!

Außerdem hat Rheinhessen eine ganz lokale Besonderheit. Sagen euch “Kuhkapellen” oder “Prachthallen” etwas?
Falls nein, kommt ihr vermutlich einfach nicht aus Rheinhessen, denn selbst im Rest von Rheinland-Pfalz sind sie recht unbekannt. Auch, wenn der Name es vermuten lässt, handelt es sich hierbei weder um richtige Kapellen, noch war ihr ursprünglicher Zweck besonders prachtvoll. Dazu aber weiter unten mehr!

Ich habe 3 ganz besondere Locations aus dem Bereich “Kulinarik in sakral anmutenden Bauten in Rheinhessen” herausgesucht, von denen ich euch berichten möchte:

Das Weingut Wasem in Ingelheim

Als Erstes besuchen wir das Weingut Wasem in Ingelheim am Rhein. Hierbei handelt es sich nicht einfach um irgendein Weingut! Der Familienbetrieb in 6. Generation, dem etwa 35 der 620 Hektar Rebfläche in Ingelheim gehören, hat sich vor ca. 6 Jahren in einem Nonnenkloster aus dem 13. Jahrhundert niedergelassen. Neben dem Weingut finden sich auf dem Gelände auch ein kleines Hotel mit inzwischen 52 Zimmern, ein Ort für Veranstaltungen und ein Restaurant, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.


Bei unserer Flight-Weinprobe bekommen wir 3 fantastische Weine serviert: Einen Weißburgunder, einen Grauburgunder und einen Gewürztraminer. Die Weine sind dabei perfekt auf jeweils eine kleine Portion Tapas aus der hauseigenen Küche abgestimmt – ein wahrer Genuss! Eine Erfahrung, die ich sehr empfehlen kann.
Dass uns ausgerechnet 3 Weißweine serviert werden, ist dabei besonders hervorzuheben, denn eigentlich ist Ingelheim als Rotweinstadt bekannt. Im Weingut Wasem ist man aber auch auf die Weißweine sehr stolz – der Gewürztraminer wurde inzwischen sogar ausgezeichnet!

Apropos Wein in sakralen Bauten: Die Burgkirche von Ingelheim verkauft aus der Kirche heraus ihren eigenen Rotwein aus der Burgkirchengemeinde.

Wer Lust auf ein bisschen mehr Geschichte hat, ist vom Weingut aus außerdem nur eine kurze Autofahrt von der Kaiserpfalz Ingelheim entfernt. Dort, wo bis ins 11. Jahrhundert die Kaiser und Könige lebten und regierten, sind bis heute noch viele Bauwerke ausgezeichnet erhalten. Außerdem kann man hier an jeder Ecke in winzigen Hoflädchen Obst (besonders Kirschen) direkt vom Erzeuger kaufen. Es gibt sicherlich schlechtere Orte, um einen schönen Nachmittag zu verbringen!

Das Heiliggeist-Restaurant in Mainz

Der Mainzer Dom ist wohl vielen bekannt. Ein beeindruckendes Gebäude! Ich mag ihn besonders deshalb sehr gerne, weil er nicht so protzig ist. Er ist schlicht und ruhig – ein Ort, an dem eine ganz besondere Stimmung herrscht. Regelmäßig werden hier auch Führungen angeboten und ich habe mir sagen lassen, dass sie sich wirklich lohnen! Zu Essen gibt es dabei aber natürlich nichts.

Wer nach einem ähnlichen Ambiente sucht, in dem man essen gehen kann, ist vom Mainzer Dom aus nur wenige Gehminuten von Heiliggeist-Restaurant entfernt. Das Gebäude mit dem spätromanischen Gewölbesaal wurde im 11. Jahrhundert erbaut und lange Zeit unter anderem wegen seiner Nähe zum Mainzer Dom als Spital genutzt und ist heute – wie der Name schon sagt – ein Restaurant.
Die Karte ist perfekt auf die Saison abgestimmt und die Bar zaubert wunderbare Cocktails. Die besondere Spezialität des Hauses sind die sogenannten “Croustartes”. Hierbei handelt es sich um eine Art besonders knusprige Pizza, die wie ein Flammkuchen auf einem Brett serviert wird. Aber Achtung: Selbst für hungrige Esser ist eine ganze Portion eine echte Herausforderung! Ein Dinner in einmaliger Atmosphäre ist im Heiliggeist auf jeden Fall garantiert! Eine eigene Version davon habe ich euch auch hier verbloggt.

Die Kuhkapellen in Rheinhessen

Auch, wenn man es beim Anblick einer solchen Kuhkapelle zuerst nicht glauben will: Die wunderschönen Kreuzgewölbe sind nicht etwa ein Relikt aus dem Mittelalter, sondern erst im 19. Jahrhundert erbaut worden.
Sie wurde auf Bauernhöfen zu landwirtschaftlichen Hochzeiten erbaut, um dem Vieh der Bauern – vorzugsweise den Kühen, daher auch der Name – eine sichere Behausung zu bieten. Der Bau der prunkvoll anmutenden Keller war sehr teuer, hatte aber einen gewichtigen Grund. Das Heu des Viehs wurde in der Regel über den Ställen gelagert und einzig und allein durch die massive Bauweise konnte das Risiko eines Brandes, der die Existenz der Bauern in nur einer Nacht hätte zerstören können, eingedämmt. Außerdem waren die Steine unempfindlich gegenüber dem Kot der Tiere. Keine Brandgefahr, kein Schimmel und keine Verrottung waren ausschlaggebende Faktoren, um ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen.

In den 1970er Jahren fand in Rheinhessen ein Wandel in der Landwirtschaft statt. Von der Viehzucht wurde vielerorts auf den Weinanbau umgeschwenkt, wodurch eine Vielzahl der Kuhkapellen abgerissen wurde. Viele entdeckten jedoch eine andere Möglichkeit, die schönen Räumlichkeiten zu nutzen: Sie wurden generalüberholt und dienen seit jeher zum Beispiel als Weinstube. Wer Rheinhessen besucht, wird ihnen an gefühlt jeder Ecke über den Weg laufen!

Bei unserem Besuch in Rheinhessen haben wir dem Restaurant Vis à Vis in Osthofen, das zum Weinmacher Spiess gehört, einen Besuch abgestattet. Aus dem einstigen Viehstall ist hier ein wunderschön restauriertes, sehr modern anmutendes und liebevoll eingerichtetes Restaurant mit Weinbar geworden. Die Karte ist klein aber fein und das Essen ein wahrer Genuss. Eine absolute Empfehlung geht hier an jeden, der auch ein Mal in einer Kuhkapelle speisen möchte.

Schon ganz bald nehme ich euch mit in das wunderschöne Lahntal. Was meint ihr, worum es dort ging?

Gute Reise,
Mia

Join the Conversation

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Close
kuchenchaotin © Copyright 2022
Close